Zedler:Rauracher

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RAURACI

Band: 30 (1741), Spalte: 1142–1143. (Scan)

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Rauracher, Rauraci, Raurici, hiessen vor Alters diejenigen Völcker, welche zwischen dem Jürten, Rhein und Sundgow wohnten, und zwar in dem Bezirck, da nunmehro das Land der Stadt und des Bischoffs von Basel, das Frickthal und ein Theil von Solothurn gelegen. Zu ihren Gräntzen setzet man gegen Morgen die Aar, gegen Mittag den Berg Jura, gegen Abend den Fluß Birß und die Gegend bey Bruntrut, gegen Mitternacht aber den Rhein und den Schwartzwald, dergestalt daß sie an die Tiguriner, HeIvetier, Sequaner und Germanen gegräntzet. Ihren Namen leiten einige von der Rauhe oder Unfruchtbarkeit des Erdbodens oder Ackers her, wie es denn in der That ein sehr rauhes, hartes und steinigtes Land ist. Es begreifft 4 Hauptgöw, nemlich das Frickgöw, Sißgöw, Buchtgöw und Saltzgöw. Die fürnehmsten Wasser darinnen sind die Birß, die Ergetz und die Dinneren.

Die Rauracier verliessen nebst ihren Bundsgenossen, den Helvetiern, 56 Jahr vor Christi Geburth zu Julius Cäsars Zeiten ihr Land, und thaten einen Einfall in Gallien an der Zahl 23000 Mann, verbrannten auch nach dem Exempel der Schweitzer ihre Stadt Rauricam oder Rauracum, damit niemand an die Rückkunfft gedencken möchte; wurden aber zurück getrieben, und von den Römern der Sequanischen Provintz zugeeignet. Diesen wurde es durch die Alemannier abgenommen; von denselben kam es unter die Francken, ferner unter das Burgundische, und endlich unter das Deutsche Reich. Von der darinnen gelegenen Stadt Augusta Rauracorum, siehe Augst.

Cäsar B.G. I.1. Urstis. Bas. Chron. pag. 3. 4 und 69. [1143] Stumpf. I.12. c.1. seq. Cellarius in Not. Orb. Antiqu. T.I, L.II, c.3, Sect. 2. p.229. u. ff.