Zedler:Rob (purgirender Johannisbeer-) Zwelfers
Rob (purgirender Johannisbeer-) Zwelfers, Rob Ribium purgans, Zwelferi.
- Rec. Rad. Jalapp.
- Mechoacannae, ana ℥vi.
- Turbith. gummosi, ℥iv.
- Asari ℥ii.
- Fol. Sennae elect. ℥vi.
Schneidet und stosset alles klein, hernachmahls güsset zu wiederholten malen rectificirten Branntewein in gehöriger Menge darüber, und zühet damit alle Tinctur und Kraft so lange heraus, als sich der Branntewein noch färben will; Den durchgeseigten oder abgegossenen Branntewein güsset nun alle zusammen, und zühet ihn in dem Frauenbade bis auf 2 Pfund herüber (welcher abgezogene Geist zu andern dergleichen Sachen wiederum kan gebrauchet werden) in dem übrigen Safte aber, welcher in dem Kolben geblieben, oder in dem flüßigen Extracte wird das Hartz schwimmen, welches mit Fleiß abgesondert und in einer gläsernen Schüssel über gelinder Wärme getrocknet werden muß, damit man es könne zu Pulver reiben. Den übrigen und noch flüßigen Extract [8] aber, lässet man gelinde zur Extractsdicke verrauchen. Diesen also verdickten Extract, verdünnet man hernach mit ein wenig Anisgeist (damit sich der Johannisbeerrob desto besser darunter mischen lasse) und drucket ihn durch Leinwand; Endlich nimmt man 3 Pfund Johannisbeerrob, der mit gnung Zucker zu einer härtlichen Stärcke gekochet worden, rühret diesen über gelindem Feuer unter nur gedachten Extract, mischet beydes wohl unter einander, und thut ferner dazu das obbenannte ausgetrocknete und gepülverte Hartz, welches vorher mit einer oder anderthalber Untze geschälter Mandeln muß abgerieben worden seyn; ingleichen eine bis anderthalbe Untze Anis- oder Zimmetöl-Zucker, und verfertiget also eine Lattwerge von gehöriger Dicke. Diese ist eine vortreffliche Purgantz, welche nicht nur alle überflüßige, schleimigte, melancholische und faule Säfte ausführet, sondern auch zu den zusammengesetzten und langwierigen Fiebern dienet. Die Dose ist zwey Quentgen, bis eine halbe Untze.