Zum Inhalt springen

Zedler:SPIRITUS FAMILIARIS

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
unkorrigiert
<<<Vorheriger

SPIRITUS EXTERNUS PARALYTICUS

Nächster>>>

SPIRITUS FEBRIFUGUS DIAPHORETICUS

Band: 39 (1744), Spalte: 163. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|39|SPIRITUS FAMILIARIS|163|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:SPIRITUS FAMILIARIS|SPIRITUS FAMILIARIS|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1744)}}


SPIRITUS FAMIILIARIS, ist ein Geist, den einer deshalben annimmt, daß er in einer gewissen Sache fertig seyn und gutes Glück haben will. Es werden viel Dinge durch Betrügereyen vor Spiritus familiares ausgegeben, die solchen Nahmen am wenigsten verdienen, und von denen vernünfftiger Weise keine Würckung zu hoffen, oder jemahls zu gewarten ist. Sie sollen sich in Gestalt einer Wespe, Fliege oder anderer kleinen Thiere um den Menschen aufhalten, und sich auch wohl in Ringe, Crystallen, Gläser, Schachteln und dergleichen einschliessen lassen, damit sie nicht wieder davon schleichen mögen.

Die Spiritus familiares der Finnen und Lappen sollen meistentheils die Gestalt einer Fliege haben, und von diesen Völckern gemeiniglich in ledernen Säcken getragen werden. Sie haben aber nicht nur einen, sondern viele dergleichen Geister zur Hand, welche sie in ihrer Sprache Gan nennen, und schicken täglich davon einen aus, der ihren Feinden Schaden zufügen muß. Haben sie keinen Feind, dem sie ihre Geister über den Hals schicken können; so lassen sie sie doch nicht müßig sitzen, sondern sie müssen Wind erregen, und dadurch Schaden stifften. Manchmahl müssen sie auf die nähesten Gebirge wandern, und die Felsen von einander spalten, oder was ihnen sonst befohlen wird.

Theophrastus Paracelsus soll allemahl ein solch Thierchen in seinen Degenknopf verschlossen und bey sich geführet haben. Sie lassen sich bey denen Lapländern von den Eltern auf ihre Kinder als eine Erbschafft fortbringen. GOtt Lob! daß unsere Zeiten diese ungereimten Thorheiten aberwitziger und in der Finsterniß steckender Leute verlachen, und ihren unseligen Zustand bedauren. Tharsander Schaupl. T. I. p. 532 u. f. Siehe auch den Artickel: Kobolt, in XV Bande, p. 1181.