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Zedler:Sachse (Hans)

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Sachse oder Saxo (Johann)

Band: 33 (1742), Spalte: 234–235. (Scan)

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Sachse (Hans) gebohren zu Nürnberg 1494, nicht aber, wie insgemein angegeben wird, 1486, war Anfangs ein Schuster zu Nürnberg, nächgehends aber ein Meister-Sänger, und brachte deren Zunfft, so damahls ziemlich ins Abnehmen gerathen, wiederum empor. Er versahe zugleich die Stelle eines Schulmeisters zu Nürnberg, und gieng 1567 den 15 Septembr. in dem 73 Jahre seines Alters mit Tode ab. Er hat in 42 Jahren auf die 6048 geistliche und weltliche Gedichte aufgesetzt, davon George Willer (nicht Weller) die meisten zusammen drucken lassen, Nürnberg 1570 in Fol. Er hat in seinen Gedichten hin und wieder artige Gedancken, auch zum Beschluß des 5ten und letzten Buchs, nach Serpilli Anzeige in der Prüfung des Hohensteinischen Gesangbuchs, p. 456, sein Leben selbst in denckwürdigen Reimen beschrieben. Schopperus, in Beschreibung Deutschlandes, nennet ihn disfalls den Deutschen Virgilium, und Thomasius in Disp. de Morum cum jure scripto contentione §. 15 p. 17. den Deutschen Homerum. Welche letztere Benennung dem Hans Sachsen, wie es etwan scheinen möchte, keinesweges zum Nachtheil gereichet, weil seine Reimart, ob sie schon nach den Regeln der heutigen Poesie sehr einfältig klinget, dennoch nach damahliger Zeit die beste, auch bey ihm selbst die alte Deutsche Redlichkeit war. Unter seinen Bildnissen stehen auf dem einem folgende Verse:

Hans Sachse aet. 73.
Zu Nürnberg bracht ich für manch Sticht,
Die auf poetisch seint zugricht,
Zu spiln singen und zu lesen,
Von geistlichen und weltlichen Wesen,
Doch alles deutzsch lustig und schon,
Es hats ihm keiner gleic gethon,
[235] Auf einem andern:

Hans Sachsens eigentliche Contrasactur aet. 81. Symbol. Sic humiles animas respicit orbe Deus. Lucas Kilian sculpsit 1623.

Ex sutore Deus vatem magnumque poetam Fecit, ut hinc discas, mira patrare Deum,
Non Deus acceptat personam ex gentibus ullam,
Saepe etiam sutor verba benigna tulit.
Also war ich Hans Sachs gestallt
Gleich ein und achtzig Jahr alt,
Zehen Wochen, darzu fünff Tag,
Da ich von hin, schmertzlich mit Klag
Durch die allmächtig Gottes Wahl,
Ward gfordert aus dem Jammerthal,
Und von den lieben Engeln bloß
Getragen in Abrahams Schoß,
Leb nun in Frid, deß mich vergwist
Mein lieber Heyland JEsus Christ,
Im sechs und siebenzigsten Jahr
Der neunzehende Jenner war.

Wagenseil von den Meisters. Knust in Tr. de Civit. Norimb. Serpilius in cant. med. hymn. p. 23. Olearii Liedersch. P. IV, p. 10. Wetzels Lieder-Dichter, III Theil, p. 8, u. ff.