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Zedler:Seckendorff, Adelsgeschlecht

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Seckendorff, ein kleiner Weyler

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Seckendorff, (Friedrich Heinrich, des H. R. R. Graf von)

Band: 36 (1743), Spalte: 886–898. (Scan)

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Seckendorff, eines der vornehmsten und ältesten Reichs-Adelichen und ietzo zum Theil Reichs-Gräflichen Häuser in Francken, von welchen ihrer 35 in den Turnieren, so von 1048 bis 1487 an unterschiedlichen Orten gehalten worden, beygewohnet haben. In dem 13 Jahrhundert theilte [887] es sich in 11 Linien, nehmlich in die Aberdarische, Gutendische, Rhienhofische, Auische, Hoheneckische, Hörauffische, Pfaffische, Noldische, Jochspergische, Emskirchische und Dürnbuchische, welche aber nach und nach bis auf die drey ersten erloschen, als nehmlich die Hoheneckische ist 1542 ausgestorben, die Hörauffische erlosch 1425, die Pfaffische starb 1617 aus, die Noldische gieng aus 1650, und die Hochspergische starb 1460 ab. Weil nun dieses ansehnliche Geschlecht sich so sehr ausgebreitet, so hat man die Herren von Seckendorff weyland unter der Fränckischen Ritterschafft mit dem besondern Bey-Nahmen die Meisten benennet. Ihr Stamm-Hauß Seckendorff lieget in dem Marggrafthum Anspach, wovon der vorhergehende Artickel zu sehen ist. An dem Portal des Schlosses zu Meuselwitz ist das Stamm-Wappen derer von Seckendorff zu sehen. Nehmlich ein über einander gebogener Zinnoberfarbichter Linden-Zweig, mit 8 dergleichen Blättern, im weissen Felde, über welches Veit Ludwig von Seckendorff die Worte setzen lassen: Non marcescet folium ejus, d. i. Seine Blätter verwelcken nicht.

Von dem Ursprunge dieses Wappens melden die Scribenten folgendes: Der Kayser Heinrich hätte sich gegen die Seckendorffische Familie dermassen gnädig und milde erzeiget, daß er ihr viel besondere Vorzüge verliehen, und ihr über dieses auch ein neues Wappen gegeben. Denn als er sich einstens ohngefehr unter einer Linde befunden, hätte er einen Zweig von derselben gebrochen, solchen zusammen gebogen und ihn einem bey ihm stehenden Herrn von Seckendorff, und zwar zu dem Ende überreichet, daß selbiger von nun an einen dergleichen gebogenen Zinnoberfarbichten Linden-Zweig, mit 8 ebenfalls also gemahlten Blättern im weissen Schilde führen, den Helm aber mit einem röthlichten Hut, woran unten ein weisser Saum oder Aufschlag, oben aber ein Büschel schwartzer Federn bedecken sollte. Von denen nunmehro, so aus diesem Geschlecht gebohren worden, etwas zu sagen, so findet man in dem Turnier-Buche Bernharden von Seckendorff, vom Jahr 1042 auf dem siebenden Turnier zu Halle unter der Bedienung eines Grieswärtels. Heinrich von Seckendorff wird in einem Original-Document des 1132 gestiffteten Klosters Hailsbronn, wegen einer zu Bamberg erbaueten Kirche als Zeuge angeführet. Arnold von Seckendorff, war 1246 Burggräfl. Nürnbergischer Truchseß. Conrad war 1284 Thurnier-Voigt zu Regenspurg. Burchard zu Güntzenhausen lebte um das Jahr 1300, und war der Stamm-Vater der Linie Jochsperg. Hanß hieß der Stamm-Vater der Pfaffischen, und Gottfried der Stamm-Vater der Emskirchischen Linie. Burkard von Seckendorff in der Au stifftete die Auische Linie; gleichwie Hörauf von Seckendorff ein Rath bey Burggraf Friedrichen, die Höraufische, Ludwig von Seckendorff, Pfarrer zu Abenberg, und Burckardt, Arnold, und Götz von Seckendorff, seine Brüder, machten sich 1344 der Kirche zu Eichstädt verbindlich, wegen gewisser von derselben empfangenen Güther. Falkensteins Codex [888] Diplom. Antiqv. Nordg. p.177. Conrad von Seckendorff, Ritter, zeugte Nolt oder Arnolden zu Oberzenn, welcher der Stamm-Vater der Noldischen Linie, und 1327 Richter zu Windspach war. Dessen Sohn Conrad von Seckendorff, Nolt genannt, war 1350 ebenfalls Richter zu Windsbach. Falckensteins Analect. Nordg. p. 301. Heinrich von Seckendorff, Dechant zu Onoltzbach, lebt 1353. Hans von Seckendorff war 1369 Rector und Plebanus der Parochial-Kirche zu Langenzenn. Ein anderer dieses Nahmens, dem Rosbach zugehöret, war 1383 Hauptmann in St. Georgens-Gesellschaft. Friedrich von Seckendorff zu Rhienhofen, der Stamm-Vater der Rhienhofischen Linie, bekleidete 1388 bey dem Burggrafen Friedrichen die Stelle eines Hofmeisters. Walther von Seckendorff zu Stopffenheim Ritter und Kayserlicher Land-Richter, lebte um das Jahr 1392, und hatte Annen, eine Tochter Heinrichs von Lentersheim zu Neuen-Muhr, zur Gemahlin. Und man findet, daß Sibylla, Craffts von Lentersheim Tochter, 1412 desselben Sohnes, Johannis von Seckendorff, Braut gewesen. Im Jahr 1394 lebten Heinrich und Marquard von Seckendorff, Gebrüdere von Dürnbuch. Der erste hinterließ einen Sohn, Nahmens Wilhelm, welcher das Schloß Dutzenthal an das Geschlecht gebracht. Hans von Seckendorff zu Tettelsau war 1412 Burggräfl. Nürnbergischer Erbschencke. Ehrenfried von Seckendorff war Hauptmann des Land-Friedens zu Francken, und trug zu Beylegung der Streitigkeiten zwischen dem Bischoff zu Würtzburg und Burggrafen zu Nürnberg ein grosses bey. Eben dieser Ehrenfried und Heinrich von Seckendorff befanden sich 1414 und in folgenden Jahren, als Deputirte der gesammten Fränckischen Ritterschafft, auf der Kirchen-Versammlung zu Costnitz. Lamprecht von Seckendorff zu Hallerndorff lebte um eben diese Zeit, war der erste Burggraf von Rothenburg und erwehlt 1478, regierte auch drey Jahr, und wird nebst Hansen zum Hilpoltstein in dem damahls wegen der Vestung Rothenberg abgefaßten, und von Otto, Pfaltzgrafen beym Rhein, und Hertzogen in Bayern, ausgestellten Kauffs-Instrument, so in Falckenst. Anal. Nordg. p. 334 u. ff. befindlich ist, als Käuffer mit erwehnet. Er war von der Rhienhofischen Linie, und hatte des damahligen Bischoffs zu Bamberg, von Schaumberg, Schwester zur Gemahlin. George wurde im Jahr 1419 von dem Bischoff zu Würtzburg gefangen, und sein Schloß Gutzheim geplündert, weil er einen gefangenen Priester nicht losgeben wollen. Arnold Leopold, Burggräflicher Hofmeister, Conrad und Hanß werden von Friedrichen, Burggrafen zu Nürnberg, als Zeugen angegeben, da er 1427 der Stadt Nürnberg die Burg daselbst samt dem Walde verkaufft, wie in Angeli Märckischer Chronicke p. 212 zu sehen. Leopold von Seckendorff, Jacob von Weissenbrun, Arnold von Windspach, Hanß von Sugenheim, Hilpolt von Dettelsau, alle viere von Seckendorff, werden als Verkäufer des Schlosses Alten-Muhr an Conraden [889] von Lentersheim, in einem deswegen abgefaßten Instrument vom Jahr 1430, welches in Falckensteins Cod. Dipl. Antiqu. Nordg. p. 258. u.f. befindlich ist, erwehnet. Hanß von Seckendorf, Ritter zu Tettelsau, und Georg von Seckendorf, verkauften als Vormünder Engelhards und Stephans von Muhr, 1423 einige Güther in Muhr an Sigismunden und Craften von Lentersheim, worüber der Kauf-Brief in Falckensteins Cod. Dipl. Antiqu. Nordg. p. 252 u. ff. zu lesen ist. Nur gedachten Hilpolt, welcher zu der Noltischen Linie gehöret, findet man von 1447 und 1448 als Pfleger zum Cammerstein. Siehe Falckenst. Chronicke von Schwabach p. 24. Hans von Seckendorf zu Brunn war 1445 Landrichter des Burggrafthums Nürnberg. Arnold von Seckendorf verwaltete im 15 Jahrhunderte die Kayserliche Reichs-Voigtey in Ober-Deutschland. Wolf trug auf dem Thurnier, welches Albrecht, Marggraf zu Brandenburg, 1452 zu Nürnberg hielt, das beste Kleinod davon. Im Jahr 1455 war Heintz von Seckendorf Aberdar Ober-Voigt und Ober-Amtmann zu Creilsheim. Falckensteins Analecta Nordg. p. 223. George von Seckendorf zu Rhienhofen, lebte 1457 als Domherr zu Würtzburg. Magdalena von Seckendorf wurde 1458 an Heinrichen von Künsberg zu Ermannsdorff, Brandenburgischen Rath und Haus-Voigt, vermählet. Hans von Seckendorff verkauffte nebst andern 1468 das Schloß Baldern an die Grafen von Oettingen. Sebastian von Seckendorff, Nelle genannt, vermählte sich 1475 mit Agnes, einer Tochter Magni des Aeltern Marschalls von Pappenheim Döderleins Historie von den Marschallen von Calatin, p. 159. Hanß von Seckendorf zu Birckenfelß vertrat 1480 bey dem Churfürsten zu Brandenburg die Stelle eines Raths. Im Jahr 1481 zogen ihrer 7 von Seckendorf mit Marggraf Friedrichen von Brandenburg auf den Thurnier zu Heidelberg. Anna vvon Litwach, gebohrne von Seckendorf, vermahcte 14483 der Kirche in Pleinfeld drey Güther in Hundtsdorff, wovon das Instrument in Falckenst. Cod. Dipl. Antiqu. Nord. p. 306 u. f. zu finden ist. Balthasar, Ritter, Hanß, Ritter, und Fritz, alle dreye von Seckendorf, waren 1491 und Sixt von Seckendorf, der hernach 1509 auch Burggraf auf dem Rothenberg worden, und 3 Jahr regieret hat, im Jahr 1497 Gan-Erben auf dem Rothenberg. Vom Jahr 1942 bis 1487 sind fünf und dreyßig derer von Seckendorf auf Thurnieren zugegen gewesen, und im Jahr 1477 waren auf der feyerlichen Versammlung der Familie von Seckendorf, wegen der Verbrüderung, zwey und dreyßig Herren von Seckendorf gegenwärtig. Hanß von Seckendorf, war im Jahr 1495 und 1498 Ober-Amtmann zu Schwabach, und wurde 1500 Hofmeister zu Onoltzbach, kann vielleicht eben der seyn, so unten als Amtmann zu Feuchtwangen unter der Aberdarischen Linie erwehnet wird. Ursula von Seckendorf war um diese Zeit die Gemahlin Crafts von Lentersheim zu Mittel-Muhr. Philipp von Seckendorf vermählte seine eintzige Tochter Anna, so er mit einer von Creilsheim erzeuget hatte, und die eine Erbin von Ermetzhofen und [890] Mitteldorf war, im Jahr 1529 an Friedrichen von Lentersheim, Brandenburgischen Rath und Kayserl. Landrichter. Zu Anfang des sechzehenden Jahrhunderts lebte Wilhelm von Seckendorf, welcher mit Apollonia, einer Tochter Johannis von Eyb, der sich durch seine Verdienste am Brandenburgischen Hofe sehr hoch gebracht hatte, im Ehestande lebte. Im Jahr 1507 starb Margaretha von Seckendorf, die eine Gemahling Sebastians von Eyb, auf Tettelsau, war. Um eben diese Zeit war N. von Seckendorf, zu Bertholsdorf, Ober-Amtmann zu Windspach, und Burckard von Seckendorf hatte Agatham, gebohren 1484, Johannis von Eyb Tochter, zur Gemahlin. Apel von Seckendorf wurde 1507 Beysitzer des Kayserl. Cammer-Gerichts. Pancraz, und Lorentz von Seckendorf sind Gan-Erben auf dem Rothenberg gewesen, jener 1514, dieser 1524. Falckenst. Analect. Nordg. p. 459. Um eben diese Zeit hat auch Caspar von Seckendorf, Marggräfl. Brandenburgischer Rath, gelebet, der nachgehends bey dem Bischoffe zu Bamberg, wo er be< der dem Churfürsten zu Sachsen von Bamberg wegen Wittenberg, Mühlberg, Trebitz, und anderer Oerter, ingleichen wegen des Ober-Marschall-Amts des Stiffts Bamberg, 1532 geschehenen Lehnsreichung auf Seiten seines Herrn zugegen gewesen, (Ludewigs Reliqu. MSt. Tom. X. p. 267. u. f.) und endlich bey dem Pfaltzgrafen Otto Heinrich, die Stelle eines Hofmarschalls vertreten. Balthasar von Seckendorf wurde 1540 Burggraf auf dem Rothenberge, und regierte 5 Jahr. Falckenst. Anal. Nordg. p. 438. Johann von Seckendorf, Domherr zu Eichstädt, vermachte 1040 Rheinische Gülden, mit der Verordnung, daß von den jährlichen Zinsen, an 52 Gülden alle Wochen am Donnerstage, 12 armen dürftigen Menschen ein Almosen von 21 Pfennigen ausgetheilet werden sollte, welches Vermächtniß hernach der Fürst und Bischoff Caspar zu Eichstädt, mit 2000 Fl. vermehret hat. Falckenst. Cod. Diplom. Antiquit. Nordg. p. 339 u. f. Von Hanß Wolfen dem ältern von Lentersheim, wurde 1541 Barbara von Seckendorf-Hoheneck, und nach deren erfolgten Ableben, Anna von Seckendorf-Gutendorf, im Jahre 1543 zur Gemahlin genommen. Falckenst. Nordg. Alterthümer II Th. p. 130. Cod. Diplom. p. 334. Felicitas von Seckendorf war an Georg Ludwig von Eyb zu Eybburg vermählt, deren eine Tochter Catharina 1570 an Wolf Friedrichen von Lentersheim zu Alten-Muhr und Merckenhausen, die andere Tochter Anna an Wolff Christoph von Lentersheim zu Neu- und Alten-Muhr etc. Marggräfl. Brandenburgischen Gehemen und Cammer-Rath, Amtmann zu Hoheneck und Uffenheim, 1568 verheyrathet worden. Arnold von Seckendorf, Amtmann zu Schwabach, kaufte im Jahr 1552 von dem neuen Stifft St. Nicolai zu Spalt die Zehenden vom Getrayde und Heu überhaupt, zwey Lehn-Güther und das Jus patronatus in Egenhausen, besagt des Kauf-Briefs, so in Falckensteins Cod. Dipl. Ant. Nordg. p. 345 u. ff. befindlich ist. Eben daselbst p. 349 u. ff. findet sich ein freundlicher Vertrag zwischen dem Probst des St. Veit-Stiffts zu Herrieden eines Theils, und Arnolden von Seckendorf [891] zu Unternzenn andern Theils, vom Jahr 1562 wegen des Ritter-Guts Amts-Hof genannt, wobey auf Seiten Arnolds von Seckendorf unter andern zugegen gewesen, Christoph von Seckendorf, Amtmann zu Greglingen, gedachten Arnolds Sohn, und gevollmächtigter Anwald zu dieser Handlung, und Friedrich Alexander von Seckendorf, zu Obernzenn. Im Jahr 1567 war auch ein Arnold von Seckendorf Ober-Amtmann zu Windspach. Georg von Seckendorf-Uhlstadt, von der ältern Gutendischen Linie, nach Falckenst. Antiqu. Nordg. f. 235. Tab. IIX. vermählte seine Tochter Eleonora, so er mit Agnesen, Freyin von Schwartzenberg und Hohen-Landsberg gezeuget hatte, an Philipp Thomas Erbmarschalln und Herrn zu Pappenheim um das Jahr 1580. Dorothea Barbara Nothaftin von Weissenstein, Christophs und Marthä von Seckendorf Tochter, und nach derselben 1623 erfolgten Ableben Eva Rosina von Eltershofen, Eberhards und Anna Margaretha von Seckendorf Tochter, und Wittwe Johann Joachim Stiebers von buttenheim, Ritter-Hauptmanns, waren beyde Gemahlinnen Georg Wilhelms von Lentersheim zu Oberstein-Roß- und Stübach. Elisabeth, Catharina, und Margaretha von Seckendorf sind Aebtißinnen des Klosters St. Wilibaldi zu Eichstädt gewesen, und Bruschius in Chronologia monasteriorum p. 365 erwehnet zwo Margarethen von Seckendorf unter denen Aebtißinnen des Klosters Pirckenfeld, davon jene 1429. die andere 1490 erwehlet worden. Folgende Herren von Seckendorf, wie aus Falckenst. Analect. Nordg. p. 459 u. f. zu ersehen, sind Gan-Erben auf dem Rothenberge gewesen, als Sebastian 1564. Balthasar 1572. Paul Siegmund 1576. George Friedrich 1585. Julius 1595. Hanß Melchior 1603. Caspar Gottfried 1604. Joachim Christoph 1609, der unten bey dem jüngern Aste der Gutendischen Linie erwehnet wird; Georg Philipp 1612, welcher auch den Eröffnungs-Receß über den Rothenberg von 1629 mit unterschrieben hat. (Falckensteins Anal. Nordg. p. 344 u. ff.) Julius Joachim 1624 wurde über sein Gan-Erben-Antheil auf dem Rothenberge von Maximilian, Churfürsten in Bayern, im Jahr 1630 belehnet, welcher Lehn-Brief in Falckensteins l. c. p. 498 u. f. zu lesen; Hanß Joachim, der unten an seinem Orte erwehnet wird, und Julius Friedrich 1662. Caspar von Seckendorf wurde 1590 zum Bischoff zu Eichstädt, und des Heil. Röm. Reichs Fürsten erwählet, und gesegnete 1595 das Zeitliche. Bisher haben wir diejenigen aus dem Geschlechte von Seckendorf erzehlet, die wir wegen Mangel der Nachrichten in keine Genealogische Ordnung zu setzen gewust haben. Nun folget die Genealogie und Beschreibung der Aberdarischen und Gutendischen Linie bis auf unsere Zeiten, wo bey den ältern nebst den Töchtern, welche zum Theil bereits erwehnt worden, alle diejenigen weggelassen sind, von welchen keine jetztlebende von Seckendorf mehr vorhanden, oder doch (wie in der Langenfeldischen Neben-Linie, da einer nach Ungarn gezogen) unbekannt sind.

  א) Die Aberdarische Linie:
Aberdar von Seckendorf zu Zenn, so um das Jahr 1312 gelebet, war der Stamm-Vater dieser [892] Linie, und zeugte mit seiner Gemahlin Margaretha von Dottenheim Burcharden zu Jochsperg, welcher hernach Beatrix von Leonrod zur Ehe hatte. Dieser florirte um das Jahr 1363, kaufte von Ludewigen dem jüngern, Grafen zu Oettingen, die kleine Stadt Mohnheim, und ist vielleicht eben derjenige, welchem Ludwig der Bayer im Jahr 1339 auftrug, das Kloster Hailsbronn in seiner Abwesenheit zu beschützen. Seine Tochter Elisabetha wurde 1383 an Conraden, Marschall von Pappenheim, verheyrathet, dem sie nach dem Zeugniß Wig Hundii, zur Heimsteuer 900 Pfund Heller, wie alle ihre Habe von der Land-Schranne zubrachte. Sein Sohn, Arnold von Seckendorf, Ritter, hatte zur Gemahlin Barbara von Dürrwang, und aus dieser Ehe wurde gezeuget Conrad, Ritter, dem hernach Felicitas, eine gebohrne von Künsperg, zur Gemahlin angetrauet wurde. Johann, zu Nieder-Alten-Bernheim, war dessen Sohn, und hatte zur Gemahlin Elisabeth von Wilmersdorff. Aus dieser Ehe wurde erzeuget Hanß von Seckendorf, war Amtmann zu Feuchtwangen, und Mit-Statthalter zu Anspach und Bayreuth, um das Jahr 1528. und ist vielleicht eben dieser, welcher hernach Marggräfl. Brandenburgischer Hof-Marschall und Hauptmann zu Bayersdorff 1536 gewesen ist. Als im Jahr 1524 von den Catholischen Prälaten eine Versammlung und Berathschlagung wider die Evangelischen Christen zu Regenspurg angestellet wurde, und man auch den Marggraf zu Brandenburg Casimir bereden wollte, die Ausbreitung der Evangelischen Religion unterdrücken zu helfen, so hat Johann von Seckendorf, welcher sich im Nahmen des Marggrafen in seinem gegenseitigen Vorsatze, die Ausbreitung der Evangel. Religion mehr zu befürdern als zu unterdrücken, kräfftig unterstützet. Und als auf dem Landtag die Prälaten und übrige der Röm. Kirche annoch anhangende Geistliche sich in keine Unterredung über die von Margrafen vorgelegte Artickel einlassen wollten, hat Johann von Seckendorf am ersten dahin votiret, daß von solchen Artickeln allerdings zu rathschlagen und zu handeln sey, wenn man nicht von dem künftigen Reichstage ohne Frucht abscheiden wollte. Sehr Christl. und denckwürdig war auch auf dem Landtage die Rede vermuthlich eben dieses Herrn von Seckendorf: Er habe zween Herren, GOtt und seinen gnädigsten Herrn, nehmlich Se. Fürstl. Gnaden über Leib, Ehre und Gut, aber GOtt wolle er seine Seele befohlen haben. Von der Lith Reformations-Historie L. I. §. 65. u. f. Dieser Johann von Seckendorf hat zwo Gemahlinnen gehabt, erstlich Cordula Schenckin von Schenckenstein, und nach derselben Absterben Anna von Eybe, welche 1481 gebohren war. Aus der ersten Ehe ist Casimir gebohren worden. Dieser hat sich unter dem Fränckischen Adel mit am ersten zur Lutherischen Lehre bekannt, und war auch nebst Johann, Caspar und Paul von Seckendorf 1530 auf dem Reichstage zu Augspurg gegenwärtig. Als die Türcken 1529 Wien belagerten, ist er nebst andern von Adel bey des H. Röm. Reichs Hülfsvölckern, unter dem Commando Groß Michaels von Anspach, u. Caspar von Seckendorf, [893] unter Hertzog Philipps Pfaltz-Grafen hundert gerüsteten Pferden gelegen. Lewenklaws Türckische Chronicke p. 455. Seine Gemahling Margaretha von Hutten gebahr ihm Hans Ludewigen, welcher hernach Ursula, eine gebohrne von Adelsheim, zur Ehe nahm, und mit ihr Hans Georgen erzeugte. Diesem wurde Brigitta von Risenberg zur Gemahlin beygeleget. Dessen Sohn, Georg Albrecht, verehlichte sich mit URsula von Crailsheim, die gebahr ihm im Jahr 1626 Christoph Ludewigen von Seckendorff, zu Sugenheim, Ober- und Unter-Zenn etc. Dieser war, nachdem ersich erstlich an dem Marggräflich-Anspachischen Hofe aufgehalten, Ritterrath und Truhenmeister von Steigerwald und Altmühl, und letztlich Ritter-Hauptmann der Fränckischen Cantons, Odenwald und Steigerwald. Er ließ sich im Jahr 1705 mit Vermehrung des Wapens für sich und seine Descendenten besonders in den Freyherren-Stand erheben, und hat, als er 1709 gestorben, 13 Ritter-Güter hinterlassen, und 12 erwachsene Vettern überlebet. Seine erste Gemahlin war Maria Barbara Rud. von Collenberg und Börigheim; die andere, Anna Margaretha Magdalena von Eyb; die dritte, Barbara Dorothea Sibylla Bernholdin von Eschau. Mit der ersten Gemahlin hat er Johann Philipp erzeuget, und mit der dritten noch drey Söhne, als Johann Wolfgang, Philipp Albrechten u. Christoph Friedrichen, gehabt, wovon iedweder das Geschlecht hernach fortgepflantzet. Als 1) Johann Philipp, Freyherr von Seckendorf, war Holländischer Brigadier und Ritter-Hauptmann des Cantons Steigerwald, hatte zur Gemahlin Catharina Mechtildis von Leubelfing, und von derselben zwey Kinder, Ernestina Philippina, und Ludwigen, Herrn auf Sugenheim und Etzolheim, welcher 1731 Kayserlicher und des Cantons Steigerwald Rath gewesen, und sich mit Charlotta von Witzleben ehelich verbunden hat. 2) Der andere Sohn Christoph Ludwigs, Freyherrns von Seckendorf, Johann Wolfgang, Ritterrath und Truhenmeister des Cantons Steigerwald, hat zur Gemahlin Jacobe von Moltzberg, uund mit derselben folgende Kinder, als Maria Friederica Ernestina, Magdalena Sophia, welche an einen Herrn von Seckendorf Rhienhofischer Linie in Erlangen verheyrathet worden, Carolina Philippina, und Christoph Wolff Philipp, Herrn auf Sugenheim und Deutentheim. 3) Der dritte Sohn, Philipp Albrecht, Freyherr von Seckendorf, auf Oberzenn, und Unteralten Bornheim, Marggräflicher Brandenburgischer Anspachischer Cammer-JKuncker, starb 1731. Seine erste Gemahlin war Ursula von Moltzberg, mit welcher er keine Kinder hatte, von der andern Gemahlin aber, Johanna Dorothea, von Seckendorf Gutendischer Linie, gebohren 1671, so ihm 1703 vermählet wurde, sind ihm folgende Kinder gebohren worden: Friedrich Siegmund Wilhelm, Deutscher Herr und Rittmeister, Joh. Ernst Gottfried, Cammerherr und Schloß-Hauptmann zu Stuttgard, ist vermählt, Christiana Wilhelmina, vermählt an einen Herrn von Bibra; Christoph Ludwig, wurde gebohren 1709, den 2 Septemb. und ist 1731 Kayserl. Reichs-Hof-Rath, 1735 Ritter des Johanniter-Ordens, und 1737 Anspachischer [894] Geheimder Rath, und Amts-Hauptmann geworden. Er hat sich 1739 mit Wilhelmina Charlotta, Gräfin von Gronsfeld, Diepenbroick und Empel, vermählet, und im Jahr 1740 einen Erben erhalten, so Carl Friedrich Frantz Ludwig genennet worden. Des Herrn Geheimden Raths jüngerer und letzter Bruder von Philipp Albrecht, Freiherrn von Seckendorf, ist Philipp Heinrich Robert, Anspachischer Ober-Forstmeister, der sich mit einer gebohrnen von Eglofstein vermählet hat. 4) Der letzte Sohn Christoph Ludwigs, Freyherrns von Seckendorf, Christoph Friedrich, auf Unternzenn, Altenbernheim, Egenhausen, Schelhausen etc. Marggräfl. Brandenburg-Anspachischer Ober-Vormundschafftlicher Geheimer Regierungs-Rath, auch Ober-Amtmann zu Uffenheim, Mainbernheim, Klein-Langheim, Prühsenstadt und Stephansberg, vermählte sich mit Friderica Wilhelmina Marschallin von Ebnet, und hat von ihr folgende Kinder, als Wilhelmina Friderica, so an einen Herrn von Lyncker, Anspachischen Geh. Rath vermählt worden; Eleonora Charlotta, Gemahlin des Freyherrns Veit von Salzburg, Anspachischen Ober-Hofmeisters; Wilhelm Friedrich, Bayreuthischen Hofrath und Ober-Amtmann, dessen Gemahlin eine gebohrne von Luchau ist; Friedrich Christoph, Anspachischen Hofrath, Christoph Siegmund, Carl Ludwig, George Friedrich Hartmann, und Dorothea Christiana Ernesta.

  ב) Die Gutendische Linie.
Gutend, der Bruder Aberdars von Seckendorff, und Stamm-Vater dieser Linie, lebt um das Jahr 1312 und 1340, war Vicedomus des Burggrafen zu Nürnberg, und hatte einen Sohn, Arnold, zu Zenn, den alten zugenannt, welcher im Jahr 1365 die Pfründe in der Frauen-Kirche zu Nürnberg stifftete. Eben dieser Arnold von Seckendorf hat im Jahr 1358 das Zeidel-Gericht zu Feucht, so er Pfands-weise vom Reich inne gehabt, dem Burggrafen zu Nürnberg versetzt. Dessen Sohn war auch Arnold zu Ober-Zenn, Ritter um das Jahr 1371, der eine gebohrne Fuchsin zur Gemahlin hatte, aus welcher Ehe Peter zu Ober-Zenn erzeuget wurde, der sich hernach mit Petronella, Truchseßin von Pommersfelden, vermählte. Georg der alte zu Oberzenn und Uhlstadt war ein Sohn Petri von Seckendorff, brachte 1438 Wiesenbrück an sich, und hatte mit seiner Gemahlin, Magdalena Schenckin von Geyern, zweeen Söhne, Wiegleis und Hansen, mit welchen sich die Gutendische Linie wiederum in zween Aeste, den ältern und jüngern, theilet.

  a) Der ältere Ast.
Wiegleis zu Oberzenn hatte erstlich Adelheid von Lichtenstein, und alsdenn Catharina von Gundelsheim zur Gemahlin, und sein Sohn Asmus oder Erasmus zu Oberzenn, zeugte mit seiner Gemahlin Sabina von Wallenrod, Joh. Gottfried, der um das Jahr 1580 Senior und Dom-Dechant zu Bamberg gewesen, und Friedr. Alexandern, auf Oberzenn, Anspachischen Rath und Amtmann zu Feuchtwangen, der im Jahr 1582 verstorben. Dieser vermählte sich 1537 mit Abalia von Dachenhausen, und zeugte mit ihr Philipp Eiteln von Seckendorff, der sich hernach [895] mit Agnes Schertelin von Burtenbach vermählte. Joachim Ludewig von Seckendorff, seit 1631 Schwedischer Obrister, war Philipp Eitels Sohn. Seine öffters bezeugte Klugheit und Tapfferkeit hatte den Ertz-Hertzog Leopold bewogen, mit eigner Hand an ihn zu schreiben, und ihm in des Kaysers Nahmen die Versicherung zu geben, wie er nichtt nur die Religions-Freyheit sicher geniessen, sondern auch wegen seiner Tapfferkeit sattsam belohnet werden solte, wofern er die Schweden verlassen, und sich in Kayserl. Dienste begeben würde. Als er nun hierauf mit den Kayserlichen Obersten Gevlingen, und Pfulen, und selbst mit dem Piccolomini geheim Correspondenz, wegen des Uebergangs zur Kayserl. Parthey, gepflogen, und die Sache durch Nachläßigkeit eines Trompeters wunderlich heraus gekommen war, so wurde er zum Tode verurtheilet, und 1642 zu Salzwedel mit dem Schwerdt hingerichtet. Seine Gemahlin war Maria Anna Schertelin von Burtenbach, mit welcher er drey Söhne gehabt. Der erste war Veit Ludewig von Seckendorff, Chur-Brandenburgischer Geheimder Rath und Cantzler, welcher, wie aus seinem hernach folgenden Artickel zu ersehen, 1626, den 20 Dec. gebohren, und 1692, den 18 Dec. zu Halle mit Tode abgegangen. Seine Gemahlinnen waren Martha Juliana von Vippach, die er sich 1651 beygeleget, und als diese 1684 verstorben, 1685 Sophia Susanna von Ende. Mit der ersten Gemahlin hatte er nur zwo Töchter, welche beyde in der Kindheit verschieden; mit der andern hat er zween Söhne erzeuget, wovon der ältere sogleich nach der Geburt wieder verstarb, der jüngere, Veit Ludewig, gebohren 1690, aber dem Vater auch schon 1695 in der Ewigkeit nachfolgete. Der andere Sohn Joachim Ludewigs war Quirinus von Seckendorff, welcher 1634 gebohren worden, und seine Jugend an dem Sächsisch-Gothaischen, Hessen-Casselischen und Chur-Pfältzischen Hofe zugebracht, nachhero aber Kriegs-Dienste beym König in Dännemarck als Oberst-Wachtmeister gethan, und bey vielen Schlachten und Belagerungen gewesen, endlich aber bey den Seinigen mit Zurücklassung einer eintzigen Tochter gestorben. Der dritte Sohn war Heinrich Gottlob, welcher 1637 gebohren, und nachdem er zu Helmstädt und Jena dem Studiren obgelegen, 1659 von Ernsten, Hertzoge zu Sachsen, zum Hofmeister seiner Printzen bestellet wurde, die er auch 1660 auf Reisen führte. Müllers Sächsische Annales p.427. Im Jahr 1664 trat er bey Carl Ludewigen, Churfürsten zu Pfaltz, als Rath in Dienste, legte aber 1668 diese Bedienung nieder, und lebte zu Oberzenn bis 1671, da er zum Sächsisch-Gothaischen, wie auch gesammten Hennebergischen Geheimden Kriegs-Rath ernennet, und über dieses von dem Hertzog Ernsten zum Landes-Hauptmann des Thüringischen Amtes Königsberg verordnet wurde. Er starb hierauf 1675, da er sich bay dem Churfürsten von Brandenburg, der damahls in Francken die Winter-Quartiere bezogen, als Abgesandter aufhielt, in dem 38 Jahre seines Alters, nachdem er mit Agnes Magdalenen von Teutleben aus dem Hause Wenig-Simmern, die er sich 1665 beygeleget hatte, folgende Kinder erzeuget, als 1) Louise Sophia, derselben Gemahl [896] war Joachim Ernst von Seckendorff jüngerer Gutendischer Linie. 2) Johanna Dorothea, geb. 1671, wurde vermählt an Philipp Albrechten von Seckendorff Aberdarischer Linie im Jahr 1703. 3) Ernst Ludewigen, Feyherrn von Seckendorff, auf Oberzenn und Trauts-Kirchen, welcher 1672 gebohren, und erstlich an dem Fürstl. Oettingischen Hofe als Geheimer Rath und Präsident in Diensten gestanden, Fürstl. Anspachischer Geheimder-Raths-Präsident gewesen, nachgehends aber bey dem Könige in Preussen Geheimer Rath und Staats-Minister, da er auch im Jahr 1741 Plenipotentiarius zu Anspach gewesen, ingleichen würcklicher Kayserl. Rath und des Cantons Altmühl erbetener Ritter-Rath worden. Er hat sich mit Christiane Sophien von Elrichshausen vermählt. 4) Friedrich Heinrichen, Reichs Grafen von Seckendorff, gebohren im Jahre 1673, von welchem ein besonderer Artickel folget. Von seiner Gemahlin, Claren Dorotheen Gräfin von Hohenwart, sind, so viel man weiß, keine Kinder am Leben. 5) Heinrich Gottloben, welcher nach des Vaters Tode zur Wekt gekommen, und in der Jugend verblichen. Ernst Ludewig von Seckendorff, dem das Ritter-Gut Starckenberg gehöret, vermählte sich mit Christiana Sophia von Elrichshausen, welche 1738 gestorben, und ihm folgende Kinder hinterlassen, als 1) Ernst Friedrich, erstlich Sachsen-Weissenfelsischen Cammer-Rath, hernach Fürstl. Sächsischen Geh. Rath und Consistorial-Präsidenten, auch Dom-Herrn im Stifft Naumburg. Er wurde 1696 gebohren, und vermählte sich mit Anna Sabina Christophora von Krosigk, welche 1740 in Wien gestorben, und ihm 2 Kinder hinterlassen, Friedrich Carln, geb. 1727, und Ernst Anton Heinrich, so im Jahr 1733 gebohren. 2) Joh. Wilh. Gottfried, Freyherrn von Seckendorff, ist 1698 gebohren. Er war als Obrist-Wachtmeister mit bey dem Feldzuge in Ungarn und hat sich durch die tapffere Vertheidigung eines gewissen gefährlichen Postens grossen Ruhm zuwege gebracht, weil er dadurch den glücklichen Ausgang des Treffens bey Cornea 1738 nicht wenig befördert. Hernach ist er Kayserl. Oberster und Commendant des Seckendorischen Regiments geworden. Er vermählte sich erstlich mit Clara von Rinter zu Cornburg, und als diese 1737 zu Belgrad das Zeitliche gesegnete, mit Maria Magdalena von Buchenau im Jahr 1740. Mit der ersten Gemahlin hat er 11 Kinder gehabt, wovon uns folgende bekannt sind: a) Friedr. Albrecht Ludwig, geb. 1724. b) Joh. Friedr. Siegmund, geb. 1727. c) Wilhelmina Johanna, geb. 1728. d) Friedr Christ. Carl, geb. 1731. e) Theresia Soph. Henriette, geb. 1732. f) Frantz Leopold Joh. Adolph, geb. 1733. 3) Frantz Philipp, der dritte Sohn Ernst Ludwigs von Seckendorff, Fürstl. Sächs. Querfurtischer Cammerjuncker u. Schloß-Hauptmann zu Weissenfels, ist 1702 geb. Mit der ersten Gemahlin, Barbara Helena von Sigroth aus Schlawickau, welche 1735 verstorben, hat er folgende Kinder, als Dorothea Philippa Francisca, geb. 1732. Friedr. Heinr. Ernst Ludwig, geb. 1733. Johanna Christiana Clara Sophia, geb. 1734. Aus der andern Ehe mit Doroth. Charlotta Magdalena von Zigesar ist ihm 1740 eine Tochter, Magdalena Augusta, gebohren worden. Die übrigen [897] Kinder Ernst Ludwigs sind 4) Friderica Dorothea Elisabeth, geb. 1706, und vermählt an Friedrich von Hack. 5) Phil. Heinrich, Cammerjuncker u. Domherr, geb. 1707. 6) Soph. Magdalena, die an einen Herrn von Imhof vermählt worden.

  b) Der jüngere Ast der Gutendischen Line.
Der andere Sohn des oben gedachten Georg des Alten zu Oberzenn und Uhlstatt war Hanns zu Hallerndorf, Pfleger zu Werenfels, und zeugte mit seiner Gemahlin Anna v. Apsberg, Florian von Seckendorff zu Uhlstatt und Langenfeld, welcher der allererste unter dem gesammten Fränckischen Adel war, so sich 1529 öffentlich zur Lutherischen Lehre bekannte, und dieselbe einführte. Seckendorffs Hist. Lutheranismi. Joachim zu Uhlstatt, Weissendorf, und Langenfeld war ein Sohn Florians von Seckendorf, von dessen Gemahlin Margaretha von Stein zum Altenstein, und verehlichte sich erstlich mit Walpurgis von Rechenberg, hernach mit Anna von Lentersheim. Er war Amtmann zu Hertzogen-Aurach, und Fürstl. Bambergischer Stallmeister, und hat einen Vertrag wegen der Erb-Theilung unter den Brüdern und Vettern von Lentersheim, der in Falckensteins Cod. Dipl. Antiqu. Nordg. p.341. u ff. befindlich ist, auf Ersuchen auch mit seinem Insiegel versiegelt, unterschrieben. Dessen Sohn, Joachim Christoph zu Langenfeld und Uhlstatt, wurde 1610 zum Burggrafen der Gan-Erbschafft auf dem rothen Berge erwählt, und regierte 7 Jahre löblich. Falckensteins Analecta Nordg. p. 439. Er hatte zwo Gemahlinnen, Catharina Margaretha von Wenckheim, und hernach Phil. Cath. von Thüngen, und einen Sohn, Hanns Joachim zu Langenfeld, der sich erstlich mit Anna Sophia von Leubelfing, hernach mit Anna Margaretha von Heßberg, und endlich mit Maria Elisabeth von Stockhausen vermählte, und folgende drey Kinder hinterließ, als 1) Hanns Christoph, welcher Johanna Dorothea von Jaxheim zur Gemahlin hatte, und mit derselben Frantz Bernharden, Ober Hof-Marschalln zu Anspach, der mit Alb. Rieterin im Ehestande lebte, zeugte. 2) Georg Robert zu Langenfeld hat zwo Gemahlinnen gehabt, Eva Cordula von Grumpach, und Susanna Margaretha von Lichtenstein, und 2 Söhne gezeuget, als Friedrich Adolph Ludewigen, Churfürstl. Hauptmann, und Johann Adam Bernharden, Herrn auf Langenfeld, der sich mit Fr. Cath. von Seyboth vermählte. 3) Joachim Ernst zu Langenfeld, Lieutenant, hatte zur Gemahlin Louise Sophia von Seckendorf von welcher er einen Sohn, Carl Siegmund Wilhelm, Kayserlichen Obrist-Lieutenant, hinterlassen, welcher sich mit einer Fräulein Szent-Ivany vermählet hat. Schlüßlich ist noch zu mercken, daß die Gutendische Linie der Herren von Seckendorf die Rittergüther Oberzenn, Mumsdorf, Langenfeld, Hallerndorf, Atlas, Sugenheim, Trautskirchen, Schnauderhainchen, Leimbach, Uhlstatt, Buch, etc. und in Meissen das Ritterguth Meuselwitz besitzet. Nicht weit von der Stadt Herrieden liegt der Ort Königshofen, wo eiine Pfarrkirche ist. Daselbst ist ein Begräbniß, welches Anna, [898] Marschallin von Pappenheim, hat erbauen lassen, und wo unterschiedliche aus der Familie von Seckendorf begraben liegen. Bruschii Chronol. Monast. Germ. p. 177. Siehe auch Struv. hist. archiv. t. 1. Pastorii Francon. rediviv. Bellamintes Leben Friedrich Heinrichs Reichsgrafen von Seckendorff; Schrebers Historia vitae & meritor. Viti Lud. a Seckendorff. Heinrichs Gottlobs von Seckendorf Historica descriptio gentis Seckendorffianae, welche der Superintendent zu Königsberg in Francken, Sigismund Abesser, der ihm gehaltenen Leichen-Rede beygefüget. Heckers Nachrichten von Meusselwitz. Nachricht von der Fränckischen Ritterschafft.