Zedler:Siebenlehn
Siebenlehn, insgemein Siebeln, das allerälteste Bergstädtgen in Meissen, in dem Ertztgebürgischen Creyß zwischen Döbeln und Freyberg, welches seinen Nahmen von den sieben Lehen, damit man vor Alters etwa eine Fundgrube zu bemercken pflegen, erhalten hat. Albinus in der Berg-Chronick. Es gehöret ins Amt Nossen, und ist, gleichwie auch gedachtes Nossen, nebst den Bergwercken, der Abtey Altenzella von langen Zeiten her zuständig gewesen, dabey dem Rathe zu Freyberg zugleich das sogenannte Erbbereuten zugehöret, vermöge eines alten in der Freybergischen Chronicke gegebenen Patents Friedrichs mit dem Biß Knauts prodrom Misn. p. 272. Wabsts Churfürstenthum Sachs. p. 98. Beyl. Vor dem Städtgen liegt ein Chur-Sächsischer Forst-Hof, auf welchen sich noch ein Churfürstl. Wildmeister und Hof-Jäger aufhalten. Der Ort ist sonst auch wegen der guten Semmeln, so daselbst gebacken und starck verführt werden, bekannt. Wie denn Vogel in seinen Leipziger Jahr-Büchern anmercket, daß man dergleichen im Jahr 1646 bey der Michaelis-Messe so gar in Leipzig verkaufft. Was an verschiedenen Orten von einen gewissen Cistercienser-Closter vorkommt, das bey Siebeln ohngefehr im Dreyzehnden Jahrhundert gestanden haben soll, davon kan man einige Umstände in Unschuld. Nachricht. 1721 p. 537. u. ff. nachlesen.