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Zedler:St. Pecinna, oder Perseveranda

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Peck (David)

Band: 27 (1741), Spalte: 21. (Scan)

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Literatur
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St. Pecinna, oder Perseveranda, eine Jungfrau in Poitou in Franckreich, wurde in Spanien von Adelichen und Christlichen Eltern zur Welt gebracht. Von Jugend auf befliß sie sich eines tugendsamen Lebens und gesellte sich zu zwey andern Jungfrauen, Columba und Magrina genannt. Mit diesen erbaute sie ein Kloster, und übertraf dieselben alle beyde an Tugend. Als aber der damahlige heydnische König Oliverius in Occident erfuhr, daß diese Jungfrauen sehr schön wären, schickte er Soldaten dahin, welche sie ergreiffen und zu ihm führen solten. Als sie nun samt den andern beyden weggeführet wurde, munterte sie dieselben zur Standhafftigkeit, Keuschheit und Märtyrer-Krone auf. Unterwegs aber wurde sie gantz schwach, und gab ihren Geist auf. Ihr Leib wurde von den Christen nach Toury in Poitou begraben, und wurden bey ihrem Grabe die Blinden sehend, Taube hörend, und andere Wunder mehr gewürcket. Es scheinet, als wäre sie erstlich den 24 Jun. verehret worden, und wird sie auch in einigen Martyrologiis als eine Märtyrin mit Magrina und Columba zugleich angeführet. Doch jetzo wird sie gantz allein und nur als eine Jungfrau den 25 Jun. in Poitou und den 24 Jul. wegen ihrer im Jahr 1090 in die Stadt St. Qvintin gebrachten Reliqvien noch in Vermandois und noch an mehr andern Orten verehret. Einige referiren sie unter dem Namen Perseverandä den 26 Jun. als von St. Pecinna unterschieden, welches aber falsch ist. Sie hat vielleicht im VIII Jahrhunderte gelebet, als die Saracenen diese Länder verheereten, doch einige schreiben sie dem IV Jahrhunderte bey, und sagen, sie seye zu Guadalaxara in Neu-Castilien gebohren, welches aber nicht bewiesen wird. Ihr Gedächtniß-Tag ist der 25 Jun.