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Zedler:Theodoricus II. König in Spanien

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Theodoricus I. König der West-Gothen in Spanien

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Theodoricus, ein König der Ost-Gothen in Italien

Band: 43 (1745), Spalte: 760–761. (Scan)

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Literatur
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Theodoricus II. König in Spanien, war ein Sohn des vorherstehenden, und folgte seinem ältesten Bruder Thorismunden, den er mit Hülffe seines Bruders Friedrichs 452 ermordet hatte, in der Regierung. Hierauf nöthigte er die Schwaben in Gallicien, seine Ober-Herrschafft zu erkennen, nachdem er ihren König Rechiarius, der seine Schwester zur Gemahlin hatte, 456 den 28 Octobr. überwunden, und 457 im Decembr. erschlagen. Im Jahr 460 machte er mit dem Kayser [761] MajorianusFriede, und 462 brachte er Narbonne wieder an sich. Endlich räumte ihn sein Bruder, Euricus 466 durch List aus dem Wege, welcher so dann König von gantz Spanien wurde. Es war Theodoricus, was sein äusserliches Wesen anbetrifft, von mittelmäßiger Statur, schlanck, und starck von Nerven. Er hatte lichtes Haar, das nach der Gothischen Mode von der Stirne aufwärts gekemmet ward: Starcke Aug-Brauen, eine erhabene Nase, und einen schönen Mund. Was seine Gemüths- und Lebens-Art anbetrifft, so hatte ihn sein Vater wohl erziehen lassen, und Theodoricus rühmt sich selbst, daß er in seiner Jugend den Virgil, und andere gute Römische Bücher gelesen. Alle Tage wartete er zuförderst frühe den Gottesdienst ab, und lag darauf den, Reichs-Geschäften ob. Er hörte die fremde Gesandten ausführlich; erklärte sich aber selbst in wenig Worten. Die Tafel war, ausser den Fest-Tagen oder wenn sonst etwan der Hof sich muste sehen lassen, gantz mäßig: Insonderheit waren die grossen Becher bey selbiger seltsam, und ward darbey nur von ernsthafften und nützlichen Sachen gesprochen. Seine Belustigungen waren die Jagd, wo er den Bogen trefflich zu führen wuste; oder das Bretspiel. Sidonius Apollinaris hat, um seinen Freund den König desto besser kennen zu lernen, auch angemercket, daß er beym Spiele gantz vertraulich und gleichmüthig gethan; doch, daß man ein heimliches Vergnügen gemercket, wenn er gewonnen und der andere Theil böse worden. Nur gedachter Sidonius gestehet, daß er manche Parthie gutwillig verlohren, um desto eher, wenn der König gutes Muthes wäre, Gelegenheit sich etwas auszubitten zu finden. Die übrige Zeit des Tages war wieder den Geschäfften bis zu Abend gewidmet, da es denn bey dem Abend-Essen wohl etwas lustiger, als zu Mittage, hergieng. Isidori Hist. Goth. Jornandes de Gestis & regn success. Mascovs Geschichte der Teutschen I Th. X Band, §. 11. u. f.