Zum Inhalt springen

Zedler:Visitation, (Orden der)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
korrigiert
<<<Vorheriger

Visitation, (Local-)

Nächster>>>

Visitation, (ordentliche oder gewöhnliche Kirchen-)

Band: 48 (1746), Spalte: 1845. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|48|Visitation, (Orden der)|1845|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Visitation, (Orden der)|Visitation, (Orden der)|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1746)}}


Visitation, (Orden der) Visitationes B. Mariae Congregatio, ein geistlicher Orden, welcher von dem heiligen Franciscus de Sales, von dem ein Artickel im XXXIII Bande, p. 878. zu lesen ist, gestifftet wurde, und in welchen bloß das Frauenzimmer aufgenommen wird. Er hat den Nahmen von der Besuchung erhalten, weil die Weibs-Personen, so bey Stifftung dieser Congregation aufgenommen wurden, gehalten waren, die krancke, verlassene etc. zu besuchen, und nach dem sie nunmehro sich in verschiedenen Provintzen ausgebreitet, verbunden sind, gebrechliche und zu andern Orden untaugliche Mägdgen aufzunehmen und ihren Unterhalt zu verschaffen. Ihr erster Stiffts-Convent war zu Annecy in Savoyen. Und hat bey dessen Stifftung dem Francisco de Sales die Johanna Maria Fremiora, eine vornehme Frantzösische Matrone, hülfliche Hand geleistet. Wenn dieser Orden eigentlich errichtet worden, kan man nicht genau bestimmen. Die Pflicht dieser Ordens-Weiber ist, wie wir schon gemeldet, nicht allein die Besuchung krancker und schwacher Frauens-Personen, sondern auch die Erziehung der jungen Adlichen Frauenzimmers, und haben sie damit 1610. angefangen. Wolff in Lect. Memorabil. p. 947. schreibet folgendes von ihnen: S. Mariae Monialium Ordo de decem virtutibus (Mariae nempe) exortus est nostra memoria & mira colorum varietate insanit; Habent enim moniales ve lum nigrum, tunicam albam, scapulare rubrum, chlamydem cinericiam; Appensum est capeletum (le chapelet) ob decies repetitae salutationis memoriam. Es giebt deren noch in Franckreich und anderwerts, z. E. zu Wien in der Vorstadt, die Wiede genannt, allwo sie den Nahmen Englische Rloster-Frauen führen, vielleicht haben sie denselben von dem Englischen Gruß erhalten. Mehr kan man hiervon nachlesen in dem Leben Francisci de Sales, Bischoffs zu Genf und Stiffters des Ordens Visitationis Mariae unter der Gerichtsbarkeit der Bischöffe, beschrieben von Jacob Marsollerio, Canonico Regulari der Augustiner zu Uzes, Paris 1700. in 12. in Frantzösischer Sprache. Rivii Hist. Monastica Occidentalis p. 113.