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Zedler:Weiß-Mayn, oder der Weisse Mayn

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Weißmayn

Band: 54 (1747), Spalte: 1457–1458. (Scan)

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Literatur
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Weiß-Mayn, oder der Weisse Mayn, eine von den zwey Haupt Quellen des Mayn-Stromes. Dieser weisse Mayn entspringet auf dem bekannten Fichtel-Berge aus dem hochgelegenen und tieffen Fichtel-See, da er sich aus dem Morast unter dem Mooß hervor begiebt, und nach einer starcken viertel Stunde in die grosse Flöß-Weyher lauffet, welche bey dem Holtzflössen im Frühlinge gebraucht, und von dem darein fliessenden weissen Bächlein, die Weiß-Mayns-Weyher genennet werden. Daselbsten treibet er die vor nicht gar vielen Jahren in den Wald dahin erbauete Schneide-Mühle, und nachdem ihm etliche Flüßlein, als das Weissen Bächlein, das mit Gold-Schlich vermengte Schimerel-Bächlein, das von Schneeberg herabstürtzende Fischer-Bächlein sind zugeflossen, kommet er zwischen dem Ochsenkopf und Schneeberg herfür, nimmt dem Fröbers-Bach in sich, treibet zu Bischoffsgrün den Fröbers-Hammer, die drey Bischoff-grüner Schneide- und Mahl-Mühlen; und nachdem er sich bey der untern Mühle mit dem Lüzel-Mayn vermischet, lauffet er gegen Westen, und kommt über Bischoffgrün zu dem vor nicht allzu langen Jahren erbaueten Kempfferischen doppelten hohen Ofen und Hammerwerck zu Rohrenhoff, von hier gehet er auf die Goldmüble an dem Flecken Berneck, allwo er sich mit der Oelßnitz vereiniget, und auf Lanzendorf zufliesset, allwo er zwischen Kisselhoff und Germitz die auf der andern Seite des Fichtelberges zusammenfliessende Cronach in sich nimmt, so dann an dem Kloster Himmels-Cron seinen Lauf fortsetzet, hernach vereiniget er sich mit dem Flusse Drebgast bey einem Dorffe, so wegen des Flusses auch diesen Nahmen führet: Ferner fliesset er zwischen Feilen und Waitzendorf durch, nach Ködnitz, Ebersbach und Folsnitz, sonst Fälschlich genannt; nimmt hernach bey der Forstermühle die Schorgast ein, rinnt an dem hohen Rehberge her nach Kauernburg, nach der Bergfestung Blassenburg, und nach der Stadt Culmbach. Von dieser Stadt eilet der weisse Mayn zwischen den Weinbergen hin nach Mötzelsdorf und Betzmannsdorf; fliesset unter der steinernen Weinbrücke durch, an den zur Rechten liegenden beyden Anhöhen vorbey, und begiebt sich bey dem Schlosse Steinhaussen in den rothen Mayn, nachdem jeder, sowohl der rothe als weisse Mayn, von seinem Ursprunge an ungefehr fünf Meilen gelauffen. Nach geschehener Vereinigung legen beyde ihre Beynahmen bey Seite, und werden zusammen nur schlecht hin der Mayn genennet. Der bis hieher beschriebene weisse Mayn nun führet, wie M. Groß gar wohl muthmasset, seinen Beynahmen von seinem ersten Zuflusse, dem obgedachten weissen Bächlein, her; Auf diesen Fluß wird das Holtz nach Culmbach und denen hiezwischen liegenden Orten geflösset. Von dem weissen Mayn ist ein gemeines Sprichwort: Daß der Mayn sich hoch entsprossen, lang genossen, viel verflossen. Beschreibung des Fichtelberges in Nordgau p. 16 u. ff. Allgemeines Hydrograph. Lexicon p. 328 u. f. Siehe übrigens den Haupt-Artickel: Mayn, im XIX Bande, p. 2344.