Zedler:Weichbottig, Weickboding

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Weichdrüsen

Band: 54 (1747), Spalte: 188–189. (Scan)

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Literatur
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Weichbottig, Weickboding, ist ein grosses von starcken kiefernen Dauben zusammen gesetztes, und mit starcken eisern- oder höltzernen Reiffen, gebundenes rundes Gefässe, welches am Boden weiter als oben ist, und zu Einweichung des Getreides, so zu Malze gemacht werden soll, gebrauchet wird. Man hat auch viereckige, von besonders darzu gehauenen, und mit Faltzen und Spunden versehenen harten Steinen zusammen gesetzte und wohl verkittete Weichbottige, welche weit dauerhaffter sind, als die Höltzernen, und die darauf gewandten Kosten sehr wohl bezahlen. Der Weichbottig muß so groß seyn, daß man etliche zwantzig bis dreysig Scheffel Getreydes, so viel nemlich zu einem Gebräude erfordert wird, ja wenn es auch zweye wären, auf einmahl einweichen lassen könne, welches beym Brauwesen eine nicht geringe Beförderung giebt. Er muß auch unten am Boden ein Zapfenloch haben, dadurch man das Wasser, nach gnugsam eingeweichten Gedreyde, wieder völlig ablassen kan, als weswegen auch der Boden des Bottigs gegen das Zapfenloch seinen Hang haben muß. Der Weichbottig hat seinen Platz auf der Maltztenne, und in wohl angelegten Maltzhäusern diese Bequemlichkeit dabey, daß nicht nur das einzuschüttende Getreyde, an Gerste, oder andern, von dem über der Maltz-Tenne befindlichen Gerstenboden, durch einen über den Weichbonig herabgehenden höltzernen Schlauch in gedachten Weichbottich herabgelassen, sondern auch das benöthigte Wasser durch die gleich am Bottich stehende Plumpe darauf geplumpet werden kan. Ist die Plumpe, oder aber ein Schöpfbrunn etwas weiter davon entfernet, so läßt man es vermittelst höltzernen Rinnen in den Weichbottich und auf die Gerste etc. lauffen, daß man also des beschwerlichen Getreydetragens und Wasserschleppens bey dergleichen Gelegenheit gantz und gar entübriget ist.