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Zedler:Weiltingen, (wird von einigen, wiewohl falsch, Weitlingen geschrieben)

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Weiltingen

Band: 54 (1747), Spalte: 352. (Scan)

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Weiltingen, (wird von einigen, wiewohl falsch, Weitlingen geschrieben), Lat. Weiltinga, eine in Schwaben in dem Hertzzogthum Würtemberg an den Fränckischen Grentzen zwischen Oettingen und Dünckelspiel, an der Wernitz gelegene Herrschafft, hat den Nahmen von dem Schlosse und dabey liegenden Marckt-Flecken dieses Nahmens. Sie war vor Zeiten ein Sitz einer alten Adelichen berühmten Familie, die sich Herren von Weiltingen schrieben. Im Jahr 1291 war Leupold von Weiltingen, der auch sonst des Heil. Römischen Reichs-Butigal genennet wird, Burggraf zu Rothenburg an der Tauber. Einige wollen dafür halten, diese Herren von Weiltingen wären aus der berühmten Familie von Hirnheim entsprossen gewesen; Es stehet aber aus gesicherten Urkunden zu behaupten, daß sie von der Familie von Bebenburg abstammeten. Es ist nachgehends dieses Schloß und Herrschafft an die Adeliche Familie von Seckendorf, Wolmershausen, und Kinsperg, letzlich aber an das Hochfürstl. Hauß Würtemberg gekommen, bey welchen es noch ietzo ist. In dem 17 Jahrhunderte war es eine Residentz einer Hochfürstl. Würtembergischen Linie, die sich von Weiltingen schrieb. Hertzog Manfred, gebohren den 5 Junius 1626, und gestorben den 15 May 1662, war der erste, der seine Residentz darauf nahm. Sein Sohn, Friedrich Ferdinand, gebohren den 6 October 1654, starb den 8 August. 1705. Und weil er keinen Sohn nachließ, so ward die Linie auch wieder mit ihm beschlossen, siehe den Artickel: Würtemberg. Die zu dieser Herrschaft gehörigen Stücke sind folgende:

1) Der gantze Marckt-Flecken Weiltingen, mit dem Jure Episcopali, und allen andern Rechten.
2) Das gantze Dorf Veits-Weyler, mit dem Jure Episcopali.
3) Drey und dreyßig Unterthanen zu Frankenhofe, mit dem Kirchweyh-Schutz und halben Zehenden.
4) Neun Unterthanen zu Rufenhofen, mit dem Kirchweyh-Schutz.
5) Neun Unterthanen zu Irsingen, nebst einem Theil des Zehenden.
6) Die Schmaltz-Mühle unter Reichenbach.
7) Sechszehen Unterthanen zu Gerolfingen.
8) Der Zehehende zu Beyerberg.
9) Einige Unterthanen zu Wittelshofen, bey den Michelbach, Illenswangen, Kemmaten Gelshofen, Werschhofen, Welchenholz, und Vellerbrunn.
10) Das halbe Dorf Greyselbach, der Hannenberg, Baumhof, Neumühl, etc.
11) Viele Waldungen, Fischerey, und kleine Jagdbarkeit. Der sämmtlichen Unterthanen mögen auf 350 seyn.

Falckensteins Analect. Nordgav. 4 Nachlese p. 309 u. ff. Goldschadts Beschr. der Marckt-Flecken.