Zedler:Wein, (Cardobenedicten-)
Wein, (Cardobenedicten-) wird nach des Wohlerfahrnen und Curiösen Kellermeisters Vorschrifft, im II Theile seines Kunstbuchs, p. 465. also zugerichtet: Nehmet Cardobenedicten 2 guter Hände voll, der obersten Wermuthknöpflein 2 Hände voll, Löffelkrautblättlein, Tausendgüldenkraut, Salbey, Rosmarin, Hirschzungen jedes 1 Handvoll, gefeinter Röslein anderthalbe Handvoll, Calmus, Alant und Veilwurtz, jedes 1½ Loth, Citeronen- und Pomerantzenschaalen, jedes 2 Loth, Wacholderbeeren 8 Loth, Zimmet 2 Quentlein, Negelein ein Quintl. Muscatenblüthen 1½ Quint. Anis und Fenchel jedes 1 Quintl. Auf das beste unter einander gemischet, und dann darmit verfahren, wie bey dem Wermuth gemeldet werden soll, hat gleiche Tugenden mit demselben. Man gräbet die Cardobenedictenwurtzel im Mertz, denn es ist da der Geruch am stärcksten, machet sie fein sauber und rein, trocknet sie, und hängt sie hernach in den Wein, so bringet der Wein einen lieblichen Geruch und Geschmack davon. Dieser Wein erquickt das Hertz und Gemüth, eröffnet die Verstopffung der Leber, wärmet und trocknet das kalte und feuchte Hirn, und erwärmet den kalten und verschleimten Magen. Einen andern Cardobenedicten-Wein, siehe unter dem Artickel: Kräuterwein, im XV Bande, p. 1659.