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Zedler:Welcke Angesichtshaut

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Welcke Brüste

Band: 54 (1747), Spalte: 1521–1522. (Scan)

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Literatur
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Welcke Angesichtshaut. Es ist nichts wunderbares, wenn man bey betagten Personen eine verwelckte Angesichtshaut siehet. Allein, es giebet auch junge Leute, so von dieser Ungestalt nicht befreyet sind, die ihnen, wenn die Schmincke keinen Theil daran hat, von einer Hitze der Eingeweide kommt, welche ihnen die Haut des Angesichtes austrocknet, und sie welck machet. Diese Ungestalt [1522] zu verhüten, oder zu verbessern, muß man folgende Regeln beobachten: 1) Sich des Thees und Caffees, wenigstens mit Milch enthalten; alle Ragout, und allzustarck gepfefferte und gesaltzene Speisen, alle Gattungen von Gewürtze, den blossen Wein, alle gemachte oder natürliche Geträncke vom Weine, alle gebrannte Wasser, allen Champagnier Wein, alle Zuckerwercke, und andere dergleichen Sachen vermeiden, welche durch Entzündung des Blutes die Haut austrocknen und runtzeln. 2) Sich zur Esels- oder Kuhmilch gewöhnen, viel Suppen essen, worinne viele Hindläuffte und Lattich sind, und des Tages über einige Gläser Gerstenwasser trincken. 3) Eine Wohnung erwählen, die in keiner allzutrocknen Lufft ist, und wenn man dieses nicht thun kan, sorgen, daß die Lufft des Zimmers wenn es im Sommer ist, alle Tage durch eine Menge frischer Weinblätter verbessert werde, welche man über den Fußboden wirfft und ausbreitet. 4) Weder allzuviel wachen, noch allzuviel singen, noch Puder auf das Angesicht fallen lassen, wenn man sich pudert. 5) Wenn es im Winter ist, sich weder dem Feuer nähern, noch es gerade ansehen, und wenn man das Angesicht nach dieser Seite gedrehet hat, allezeit einen Feuerschirm für sich halten. 6) Sich in der strengen Jahrszeit der allzugrossen Kälte niemahls mit unbedecktem Angesichte aussetzen, und, wenn man wieder nach Hauße gekommen, sich nicht allzu geschwinde dem Feuer nähern. 7) Zu gelinden Reibungen des gantzen Cörpers Zuflucht nehmen, um den Blute einen freyen Umlauff zu erhalten, oder zu verschaffen. Denn wenn das Blut mit Freyheit umläufft, da sein Lauff weder zu langsam, noch zu schnell ist, und da folglich die Nahrungssäffte, welche sich den Theilen mittheilen, sich darinne weder zu viel, noch zu wenig aufhalten, so ist die Haut und Farbe des Angesichtes allezeit frisch, in so ferne die Nahrungssäffte, davon wir reden, gut beschaffen sind, welches man durch Beobachtung einer guten Lebensart im Essen und Trincken erhält.