Zedler:Welden

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Weldendorf

Band: 54 (1747), Spalte: 1523–1527. (Scan)

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Welden, eine der ältesten und berühmtesten Adelichen und Freyherrlichen Familien in Schwaben, welche das Erb-Mundschencken-Amt in dem Stiffte Augspurg besitzet. Sie hat schon 980 [1524] den Adel-Stand geführet, und den ehemahligen Turnieren beygewohnet. Aus selbiger ist am ersten George von Welden bekannt worden. Er florirte um 980. und war seiner Tapfferkeit wegen unter der Schwäbischen Ritterschafft hoch angesehen, wohnte auch 996 denen Turnieren zu Braunschweig bey, wo er das Amt eines Waffen-Censors verwaltete. Seine Gemahlin hieß Elisabeth von Ellerbach. Nach ihm that sich Andreas von Welden hervor, und befand sich 1109 auf dem überaus ansehnlichen und ungemein zahlreichen Turnier zu Zürch mit, welches der Hertzog Gvelpho angestellet hatte. Er hinterließ 2 Söhne, von denen der jüngere Wolfgang von Welden 1165 dem Turnier zu Worms mit beygewohnet; der ältere aber, Nahmens Wernher von Welden, um 1206 floriret, und mit seiner Gemahlin, Annen von Schönech, 1) einen Sohn gleiches Nahmens, nemlich Wernher, der 1240 in dem Stiffte St. Ulrich und Asrä zu Augspurg und 2) Wolfgangen gezeuget, welcher 1235 dem Turnier zu Würtzburg beygewohnet, und einen Sohn nach sich gelassen, so Ulrich I geheissen, und 1280 floriret hat. Diesem ward von seiner Gemahlin, Annen von Rottenburg und Kaltern, gebohren. 1) Ulrich II, der 1297 Canonicus zu Augspurg gewesen, und 2) Ernst, welcher 1294 sich bey dem Turnier zu Regenspurg mit eingefunden, und mit seiner Gemahlin, deren Nahmen aber unbekannt, einen eintzigen Sohn erzielet hat, welcher das Geschlecht fortgepflantzet, und um 1320 floriret hat. Dieser hieß Ulrich III, dessen Sohn Ulrich IV noch 1381 gelebet, und mit seiner Gemahlin, die den Nahmen nach unbekannt, von einigen aber Elisabeth genennet wird, einen Sohn erzielet, welcher Ulrich V geheissen. Dessen Gemahlin Walpurge von Haldenberg, die Albrechte von Haldenberg, als des letzten dieses Geschlechts, Tochter oder Schwester gewesen, brachte ihm Pachern und Obernstorff in Mämmendorff etc. zu, machte ihn auch zum Vater von 1) Ernsten, der in ledigem Stande gestorben; 2) Walpurgen, die an N. Marschalln von Dornsperg vermählet worden; 3) Ulrichen VI; 4) Wilhelmen; und 5) N. von Welden, welche beyde letztern ohne Erben verstorben; bemeldter Ulrich VI aber, der 1415 mit Tode abgegangen, hat mit seiner Gemahlin, Verena von Stain, 4 Söhne gezeuget, als 1) Wilhelmen, welcher 1410 unverheyrathet starb; 2) Ernsten, von dem bald hernach 3) Conraden, der als Canonieus zu Augspurg 1441 gestorben; und 4) Christophen oder Christianen, so 1415 von dieser Welt geschieden. Gedachter Ernst starb 1469, und dessen mit seiner Gemahlin, Dorotheen Speetin von Zwifaltin, erzielten Kinder waren: a) Johann, welcher 1516 im ledigen Stande gestorben, und des deutschen Ordens Ritter gewesen; b) Albrecht, starb 1520, und ließ von seiner Gemahlin, Amalien von Kaltenthal, 2 Töchter, von denen die ältere, Barbare, Melchiors von Stain, und die jüngere, Nahmens Dorothee, Johann Walthers von Laubenberg Gemahlin worden; c) Dietrich, starb in der Kindheit; d) Dorothee, trat in dem Geistlichen Stand; e) Sigismund, [1525] Gouverneur zu Dillingen, starb 1517, von seiner Gemahlin, Dorotheen von Pienzenaw, ausser Johannen, der unverheyrathet gestorben, 2 Töchter hinterlassend, unter denen Anne mit Wilhelmen von Knörinqen, Dorothee aber, die 1561 gestorben, mit Walthern von Hirnheim ist vermählt gewesen; f) Anne von Welden, eine Gemahlin erstlich Morizens von Waldkirch, und hernach Wolfgangs von Freyberg; g) Conrad, starb in ledigem Stande; h) Ernst, welcher das Geschlecht fortgeflantzet, und von dem hernach; i) Bartholomäs, Capitularherr zu Augspurg, starb 1514; k) Dietrich, Ritter des Deutschen Ordens und Commenthur in Heilbronn; l) Margarethe, ward eine Stiffts-Fräulein; m) Veronicke; n) Clare, vermählt erstlich an Friedrichen von Neuhausen, und hernach an Luzien von Stockheim; o) Rosine; und p) Anne. Vorhin gedachter Ernst starb 1517, nachdem ihm von Anastasien von Ahelfingen, die 1531 gestorben, folgende Kinder zur Welt gebohren worden: 1) Michael, von dem hernach; 2) Christoph, starb in der Kindheit; 3) Magdalene, starb unvermählt; 4) Johann, starb im ledigen Stande, und noch ziemlich jung; 5) Anne, welche an Johann Casparn von Freyberg vermählet worden; 6) Veronicke, die 1529 an Wilhelmen von Neuhausen ist vermählet worden; 7) Christoph; 8) Barbar, starb in der Kindheit; 9) Margarethe; 10) Carl, welcher 1567 gestorben, und Rosinen von Wildenstein zur Gemahlin gehabt, mit der er Sigismunden von und zu Welden gezeuget. Dieser Sigismund hat in der Ehe mit Even von Stein, einer Tochter Marquards n Landtrost, Johann Ernsten von Welden, Herrn zu Bresheim erzielet, der 1581 verstorben, ohne von seiner Gemahlin, Felicitas von Rechberg, Kinder zu hinterlassen.

Oben gedachter Michael von Welden, welcher 1578 gestorben, hat mit seiner Gemahlin, Annen von Westerstetten, 15 Kinder gezeuget: 1) eine Tochter; 2) noch eine Tochter; 3) wieder eine Tochter, welche dreye in der Kindheit gestorben. 4) Conrad, welcher 1586 mit Tode abgegangen, und Marien von Hirnheim zur Gemahlin gehabt; 5) Johann Dietrich, der in seiner Jugend von dieser Welt geschieden; 6) Susanne, welche mit Hugo Eckingern von Rechberg vermählet gewesen; 7) Carl von Welden, Freyherr in Laubheim und Hochhaltingen, von dem hernach ein mehrers. 8) Johann Reinhard, welcher Capitularherr zu Augspurg und Eichstett gewesen; 9) Marie Marie, die 1569 an Wolffen von Breitenlandenberg verehelichet worden; 10) Carl, so in seiner Kindheit Todes verblichen; 11) und 12) zwey Töchter, die in ihrem zarten Alter das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt; 13) Michael, so ebenfalls in seinen Kinder-Jahren verstorben; 14) Michael, der 1578 gestorben, und mit seiner Gemahlin, Magdalenen von Rechberg, eine Tochter, Nahmens Anne Regine, gezeuget hat, welche an Wolfgang Simonen von Römersthal verheyrathet worden; und 15) N. Nur gemeldeter Carl von Welden, Freyherr in Laubheim, und Hochhaltingen, [1526] des Bischof zu Augspurg Erb-Mundschenck, ward durch seine Gemahlin Cordula von Hirnheim, ein Vater a) Johann Michaels, welcher in seiner Kindheit die Welt verlassen; b) Carl Philipps, von dem hernach unter dem Buchstaben A; c) Johann Conrads, der im ledigen Stande gestorben; d) Anne Mariens, welche unvermählet mit Tode abgegangen; e) Ernst Ludwigs, von welchem hernach unter dem Buchstaben B; f) Johann Dietrichs, von dem hernach unter dem Buchstaben C; und g) Anne Catharinens, Freyherrin von Welden.

A Vorhin genannter Carl Philipp, Freyherr von Welden, war Ertz-Hertzoglicher, und Hertzoglich-Neuburgischer Rath und Cämmerer. Er hat in der Ehe mit Anne Marien von Römerstall erzielet; 1) Heinrich Conraden, der ein Capitularherr zu Augspurg und Elwangen worden; 2) Johann Jacoben, von dem sogleich; 3) Ernst Conraden, welcher unverheyrathet gestorben; 4) Marie Elisabeth Claudien, Balthasar Ferdinands, Freyherrns von Hornstein, Gemahlin; 5) Marie Catharinen; und 6) Frantz Philipen. Jetztgemeldeter Johann Jacob, Freyherr von Welden, Kaysers Ferdinands III Erb-Truchseß zeugte mit Anne Marien von Furtenbach folgende Kinder; a) Frantz Carln, b) Frantz Philippen, c) Anne Catharinen d) Johann Carln, e) Marie Francisken, f) Johann Balthasarn, g) Friedrich Constantinen, h) Johannsen, i) Heinrich Wunibalden, k) Johann Dietrichen, l) Johann Zachariasen, und m) Marie Elisabethen,

B. Ernst Ludwig, Freyherr von Welden, des vorigen Carl Philipps Bruder, vermählte sich mit Jacoben Elisabethen, Freyherrin von Schellenberg und Kißleck. Aus solcher Ehe sind entsprossen: 1) Marie Franciske, eine Gemahlin Johann Heinrichs von und in Knöringen; 2) Marie Cordula; 3) Marie Johanne, die beyde jung gestorben; 4) Hieronymus Frantz, Freyherr von Welden, welcher von seiner Gemahlin Anne Johannen von Eltz, eine Tochter nachgelassen, mit Nahmen Marie Elisabeth; (wir können aber nicht sagen, ob dieser Hieronymus Frantz, oder ein jüngerer gleiches Nahmens derjenige sey, welcher 1706 als Bischöfflicher Aichstädtischer Ober-Hof-Marschall, und Pfleger des Amtes Nassensfels floriret) 5) Johann Nicolas, Freyherr von Welden, welcher mit Johanne Fracisken, Freyherrn von Stain, vermählt gewessen, und von ihr eine Tochter, Nahmens Marien, hinterlassen hat; und 6) Johann Johannes.

C. Johann Dietrich, Freyherr von Welden, Hochhaltingen, Laublin, etc. ein Bruder des vorigen Ernst Ludwigs, hielt mit Anne Marien, Freyherrin von Schellenberg, sein Beylager, die ihm gebohren: 1) Marie Elisabethen, eine Gemahlin Gallens von Ulm, Freyherren von Erbach; 2) Heinrich Ludwigen, der sich mit Anne Sabinen von Holtz vermählet; 3) Johann Frantzen; 4) Marie Catharinen; 5) Marie Cordulen; und 6) Johann Johannsen, der im ledigen Stande gestorben. Ein Mang, Marschall zu Pappenheim, soll 1374 eine von Welden [1527] zur Gemahlin gehabt haben. Michael, und Carl, Bischöffliche Räthe, haben sich 1591 wegen des Gutes Eroltzheim vertragen. Johann Ludwig Joseph, Freyherr von Welden, war 1745 Dom-Dechant, Senior und Jubiläus zu Aichstädt; und 1729 war Johann Alexander, Freyherr von Welden, als Ritter-Rath und Ausschuß der Schwäbischen Reichs Ritterschaft bekannt. Bucelin German. Sac & profana. Döderleins Histor. Nachrichten von den Marschallen von Calatin, p. 157. Bürgemeister vom Schwäbischen Reichs Adel p. 281. Gauhens Adels-Lexicon. Schumanns jährl. Genealog. Handbuch des Jahrs 1745. I Th. p. 182.