Zedler:Weldern, Welderen
Weldern, Welderen, ein Adeliches, und nunmehro in dem Grafen-Stand erhobenes Geschlecht in den Niederlanden, und zwar in dem Hertzogthum Geldern, von welchem Jahn von Weldern um das Jahr 1672 sich als Holländischer General-Lieutenant hervorgethan. Ein anderer dieses Geschlechts hat im Jahr 1709 den 2 November in eben dieser Stelle sein Leben beschlossen, nachdem er sich an dem Haupte von einem Falle vom Pferde tödlich beschädiget gehabt. Es ist dieser vermuthlich derjenige General-Major von Welderen, welcher 1704 in eine Action mit den Spaniern und Frantzosen bey Castel Branco gerathen. Bernhard, Graf von Weldern, Herr von Ubbergen, war im Jahr 1745 Abgeordneter der Provintz von Geldern: gleichwie auch in solchem Jahre Stephan Adrian, Graf von Weldern, Waltgraf des Nederrickswalts, im Staats-Rathe wegen Geldern war. Dieser gieng zu Anfange des Jahrs 1734 ohne Vorwissen seiner Familie ingeheim fort, nachdem er die meisten Kostbarkeiten an Geld und Wechseln zu sich genommen; er wendete sich nach den Catholischen Landen, und zwar nach Lüttich, wo er sich zur Römisch Catholischen Religion öffentlich bekennete. Obgleich unterschiedliche versicherten, daß er es aus einem Gewissens-Triebe gethan, so wolten doch andere es nicht so schlechterdings einräumen, sondern vielmehr wissen, daß er es Schulden halben gethan; und noch andere, daß er sich in ein gewisses Catholisches Frauenzimmer verliebt gehabt, die er, ungeachtet er schon verheyrathet, zu nehmen Willens gewesen. Eines Grafens von [1528] Weldern Schwester hatte 1736 der Graf Stephan von Randwick, Drossard von Breda, zur Ehe. Gaubens Adels-Lexicon. Abels Deutsche und Sächsische Alterthümer III Th. p. 774. Ludovici im Schauplatze der Allgemeinen Welt-Geschichte des 18ten Jahrhunderts II. Th. p. 426. Genealogische Archivarius des Jahrs 1734 p. 656 u. 737, und des Jahrs 1736 p. 391. Einleitung zur heutigen Historie aus den Zeitungen St XXII p. 1947. Europäischer Staats-Secretarius XII Th. p. 1000 u. f. Schumanns jährliches Genealog. Handbuch des Jahrs 1745 II Th. p. 140 u. 142.