Zum Inhalt springen

Zedler:Wilde Weiblein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
fertig
<<<Vorheriger

Wilde Wehen

Nächster>>>

Wilde Weide

Band: 56 (1748), Spalte: 869. (Scan)

[[| in Wikisource]]
in der Wikipedia
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für WP  
Literatur
* {{Zedler Online|56|Wilde Weiblein|869|}}
Weblinks
{{Wikisource|Zedler:Wilde Weiblein|Wilde Weiblein|Artikel in [[Johann Heinrich Zedler|Zedlers’]] [[Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste|Universal-Lexicon]] (1748)}}

Wilde Weiblein, hiervon wird folgende Geschichte erzehlet: Im Jahr 1644 am 18 August zog Chur-Fürst Johann Georg der Erste, die Stadt Chemnitz vorbey; als seine Leute in einem Gehöltze selbiger Gegend ein wildes Weiblein fiengen, so nur einer Ellen lang, sonst aber recht menschlich gestaltet war. Ihr Angesicht, Hände und Füsse waren gantz glatt; der übrige Leib aber rauch; selbiges Weiblein fieng an zu reden, und sagete: Ich verkündige und bringe den Frieden im Lande. Der Churfürst befahl, man solte sie wieder lauffen lassen; weil vor etwa 25 Jahren auch ein Männlein in gleicher Gestalt gefangen worden, welches den Unfrieden und Krieg verkündiget. Gottfr. Schultzens Chronick, im 1644 Jahre. Worüber damahls viel speculiret worden, ob solches ein Teuffels-Gespenst oder guter Engel gewesen. Bräuners entlarvter Teuflischer Aberglaube p. 275.