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Zedler:Wund-Kräuterwein, des Wohlerfahrnen und Curiösen Kellermeisters

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 59 (1749), Spalte: 2167. (Scan)

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Literatur
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Weblinks
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Wund-Kräuterwein, des Wohlerfahrnen und Curiösen Kellermeisters, welche er im II Theile seines Kunstbuchs, p. 423 u. f. also zu verfertigen lehret: Als 1) einen guten Kräuterwein, oder Wundtranck zu Schüssen: Nehmet heydnisch Wundkraut, Wintergrün, Sanickel, Haselwurtzel, Ehrenpreiß, Waldmeister, jedes eine Handvoll, Zittwer vor einen Groschen, Calmuß vor drey Pfennige, Muscaten-Blumen, Zimmet-Rinden, jedes vor sechs Pfennige, Ingwer auch vor sechs Pfennige, Weyrauch eine halbe Untze, Krebsaugen zwey Untzen. Diese Stücke alle klein, in einen Topff gethan, und mit zwey Kannen neuen Wein gekocht, Morgens und Abends sechs Löffel voll getruncken. 2) Ein anderer Wundtranck. Nehmet heydnisch Wundkraut, Sanickel, Bethonien, Sinau, Mäußöhrlein, Wintergrün, Schwalbenwurtz, jedes eine Hand voll, kochet es mit Weine und gebet dem Patienten des Tages zweymahl davon zu trincken. Man kan auch gröblicht gestossene Nägelein, so viel man mit drey Fingern fassen kan, in ein weiß Tüchlein binden, und in den Tranck hängen, damit es einen annehmlichen Geschmack bekomme. 3) Ein anderer köstlicher Wundtranck, oder Kräuterwein. Nehmet heydnisch Wundkraut, Sinau, Sanickel, Wintergrün, Eberkraut, Bethonien, spitzigen Wegerich, Edel-Leberkraut, jedes eine Hand voll, Regenwürmer zwey Untzen, pulverisirter Mumien anderthalbe Untze, geschäumten Honig zwey Löffel voll, weissen Wein zwey Maas. Zerhacket die Kräuter alle klein, thut sie in einen Hafen, und kleibet ihn wohl zu, machet aber ein klein Löchlein darein, daß es ein wenig Lufft hat; Siedet den dritten Theil ein, gebt dem Patienten Morgens und Abends davon zu trincken. Oder, nehmet Odermennig, Bibernell, Ochsenkraut, Salbey, Groß-Beckkraut, Arabischen Stöchas, Eberkraut, Mäußöhrlein, Wegrich, Kohl, Taubenfuß, Scherligt, Wermuth, Rheinfarn, Gundelreben, Ochsenzungen, Entzian, jedes eine halbe Hand voll, siedet es in weissen Weine, thut ein wenig Honig drein, und trincket alle Tage davon.