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Zedler:Zell oder Zelle

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Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Zell, Kloster in dem Hennebergischen

Band: 61 (1749), Spalte: 1082–1083. (Scan)

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Zell oder Zelle, ein ehemahliges Kloster auf dem Hartze, von welchem die Stadt Zellerfeld, von der ein Artickel folget, den Nahmen erhalten. Wer solches erbauet, ist mit keiner rechten Gewisheit zu bestimmen. Viele Geschichtschreiber [1083] wollen die Stiftung dieses Klosters Kayser Heinrichen dem Vogelsteller zuschreiben, der solches 914 soll erbauet haben; es widersprechen ihnen aber andere. Dem Herrn Heineccius, kommt es, wie er in seinem Tractat de Antiquitatibus Goslariensibus, p. 256 anführet, gar wahrscheinlich vor, daß entweder die sämmtlichen Canonici der Kirche des Heiligen Simons und Judä in Goßlar, oder doch zum wenigsten einer daraus dieses Kloster gestifftet; immassen aus einer gewissen Urkunde erhellet, daß das Dom-Goßlarische Dom Capitul nicht allein das Koster Zelle mit unterschiedenen Gütern beschencket; sondern ihm auch nach seinem Gefallen, wenn sie gesehen, daß solches dem Kloster zum Vortheil gereichte, einige verkaufft. Es soll auch diesem Capitul frey gestanden haben, dem Kloster Convent einen Abt vorzusetzen, und solchen nach Gefallen, zu erwehlen. Jedoch hat er vorher dem Ertz-Bischoff zu Mayntz präsentiret werden müssen. Hieraus schliesset nun Heineccius, daß das Capitul zu Goßlar sich hätte aller dieser Rechte nicht anmassen können, wenn es nicht dieses Kloster erbauet und dotiret hätte. Im Jahr 1243 hat sich in Ansehung des Wahl-Rechts bey der Denomination eines Abts zwischen der Kirche St. Simonis und Judä in Goßlar und denen Anwohnern dieses Klosters eine Streitigkeit erhoben, welche in den Diplomatibus bald Montani de Parochia Ecclesiae, que Zella vocatur, bald cives de nemore genennet werden. Nach dem Absterben des Abts Gerhards hat das Capitul der Kirche zu Goßlar diese Würde an einen, mit Nahmen Eillard, vergeben und solchen alsofort dem Ertz-Bischoff zu Mayntz, vorgestellet. Die andern aber, welche dieser Wahl widersprochen, haben einen, mit Rahmen Eckbert, zum Abt erwählet, woraus den mannicherley Verdrießlichkeiten entstanden. Nachhero ist solches Kloster gantz ins Abnehmen gekommen; zu welcher Zeit aber, und bey was vor Gelegenheit solches geschehen, kan man nicht sagen. Der letzte Abt soll Ulrich gewesen seyn, welcher noch im Jahr 1346 gelebet. Anietzo stehet auf dessen Stelle in Zellerfeld ein Brauhaus, siehe den Artikel: Zellerfeld. Heineccii Antiquitates Goslarienses, p. 256; des Herrn von Rohr Geographische und Historische Merckwürdigkeiten des Ober-Hartzes, p. 372 u. f.