Zum Inhalt springen

Zehn Mark, my dear

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Joachim Ringelnatz
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Zehn Mark, my dear
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 35–36
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[35]
ZEHN MARK, MY DEAR


Heusinger war heute bei mir.
Ob ich morgen mit zum Rennen käme,
Weil doch wiedermal sein Pferd My Dear
An dem Derby teilnehme.

5
Das dumme Tier My Dear

Ist noch gar nicht hier.
Aber es kommt vielleicht,
Abgeschickt ist es;
Hat aber noch nie ein Ziel erreicht.

10
Den ganzen Tag frißt es.


Selten steht es.
Meistens liegt es.
Ganz langsam geht es,
Es sei denn: man schiebt es,

15
Oder wenn es Hafer sieht, dann fliegt es.

Niemals aber, niemals siegt es.
So ein Pferd! Und so was gibt es!
Heusinger natürlich liebt es.

X-Beine hat’s

20
Und sieht aus wie ungeboren.

Fünf Mark Sieg und fünf Mark Platz
Hab’ ich Rindvieh an dem Roß verloren.

[36]
Niemals wieder werde

Ich bei einem Rennen

25
Wetten, ohne Pferde

Vorher ganz genau zu kennen.

Stelle dir doch einmal vor:
Zehn Mark Leberkäse! Zehn Mark Bier!
Oder sonstwas, was ich an My Dear

30
Sozusagen Knall und Fall verlor.


Nein, man soll nicht aufs Geratewohl riskieren.
Dann schon lieber in der Lotterie
Was gewinnen, als um solch ein Vieh
Auf betrügerische Art sein Geld verlieren.