Zu gut gelebt

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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Zu gut gelebt
Untertitel:
aus: Zu guter Letzt. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 4, S. 324
Herausgeber: Friedrich Bohne
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1960]
Verlag: Vollmer
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Erscheinungsort: Wiesbaden u. Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Erstausgabe 1904
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ZU GUT GELEBT


Frau Grete hatt’ ein braves Huhn,
Das wußte seine Pflicht zu tun.
Es kratzte hinten, pickte vorn,
Fand hier ein Würmchen, da ein Korn,

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Erhaschte Käfer, schnappte Fliegen

Und eilte dann mit viel Vergnügen
Zum stillen Nest, um hier geduldig
Das zu entrichten, was es schuldig.
Fast täglich tönte sein Geschrei:

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Viktoria, ein Ei, ein Ei!


Frau Grete denkt: Oh, welch ein Segen,
Doch könnt es wohl noch besser legen.
Drum reicht sie ihm, es zu verlocken,
Oft extra noch die schönsten Brocken.

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Dem Hühnchen war das angenehm.

Es putzt sich, macht es sich bequem,
Wird wohlbeleibt, ist nicht mehr rührig,
Und sein Geschäft erscheint ihm schwierig.
Kaum daß ihm noch mit Drang und Zwang

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Mal hie und da ein Ei gelang.


Dies hat Frau Gretchen schwer bedrückt,
Besonders, wenn sie weiterblickt;
Denn wo kein Ei, da ist’s vorbei
Mit Rührei und mit Kandisei.

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Ein fettes Huhn legt wenig Eier.

Ganz ähnlich geht’s dem Dichter Meier,
Der auch nicht viel mehr dichten kann,
Seit er das Große Los gewann.