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Zum deutschen Turn- und Jugendfest in Coburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: F. G.
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Titel: Zum deutschen Turn- und Jugendfest in Coburg
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 397
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[397]

Zum deutschen Turn- und Jugendfest in Coburg

am 17. und 18. Juni.


Brüderlich in ernster Stunde
Ist die deutsche Jüngerschaft
Hier vereint zum großen Bunde
In dem Vollgefühl der Kraft;
Und die alte heil’ge Treue
Für das deutsche Vaterland
Schlinget wiederum auf’s Neue
Hier um uns ihr ehern Band!

Lieb’ im Herzen, Licht im Kopfe,
Manneskraft im deutschen Arm,
Bittern Haß jedwedem Zopfe,
Alle Brüder, – reich und arm;
Frisches freudiges Genießen,
Wo das Leben Blumen beut, –
Festen Muth im Kampf und Leiden
Und im Tode Freudigkeit.

Ob im schlichten Leinenkittel,
Ob an Armuth wir gewöhnt, –
Ob uns Reichthum ward und Titel,
Allen eine Losung tönt:
Vorwärts! Vorwärts! rauscht die Mahnung
Durch der deutschen Männer Reih’n:
Bald erfüllet wird die Ahnung,
Deutschland frei und einig sein!

Vorwärts! in der Eichen Sausen,
Vorwärts! tönt es auf den Höh’n,
Vorwärts! in der Wellen Brausen,
Wo die deutschen Ströme geh’n;
Vorwärts, Männer! vorwärts, Jugend!
Vorwärts Alle! Seid bereit!
Nur der Kampf bewährt die Tugend,
Stählt die deutsche Einigkeit!

Klopft dann an die rothen Hosen
Keck der Franzmann über’m Rhein,
Mag aus Angst vor den Franzosen
Immer der Philister schrei’n.
Fest wird Deine Jugend bleiben,
Deutschland, frisch und unerschlafft, –
Wie die Stürme mögen treiben,
Ewig währt die deutsche Kraft!

Wenn die Deutschen recht nur wollten
Treu und einig für und für,
Unter’m Banner schwarz-roth-golden,
Unter’m alten Reichspanier:
Hoch das Schwert in unsrer Rechten,
Jeder deutsche Mann ein Held,
Könnten wir getrost dann fechten
Gegen eine ganze Welt!

Hebt die Herzen und die Hände
Hoch zum heil’gen Schwure auf:
Wie sich auch das Schicksal wende,
Wie auch sei der Zeiten Lauf:
Jeden Fußbreit deutscher Erden
Schützen wir mit starker Hand,
Frei und einig muß es werden,
Unser deutsches Vaterland!   F. G.