Zwei Frauen (Ringelnatz)

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Textdaten
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Autor: Hans Bötticher
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Titel: Zwei Frauen
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 39
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Hans Sachs-Verlag Schmidt-Bertsch & Haist
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Erscheinungsort: München, Leipzig
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Quelle: Commons
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Zwei Frauen


Es sitzen im schwülen Dämmerlicht
Zwei blühende Frauen
Und regen sich nicht.
Sie schauen sich an und schauen

5
Und schauen mit sengender Augenglut

In sengende, glühende Augen,
So tief, so wild, als gälte es Blut
Mit Blicken aus Blicken zu saugen.
Da ringt unter wogenden Brüsten

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Ein irres, fremdes Gelüsten

Mit bangem, ruhlosen Leiden. – – – –
Ein schillerndes, schuppiges Schlangengetier
Kriecht aus dem Dunkel in hastiger Gier,
Schlingt seinen Leib um die Beiden

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Und dehnt sich schleimig, duckt sich und spuckt

Und bäumt sich lautlos und züngelt und zuckt.

Das ist die Schlange, vor der uns graut,
Wenn uns ihr bannendes Auge trifft.
Sie trägt ein langsam tötendes Gift,

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Aus unergründlichen Rätseln gebraut.