Zwei Ritter des eisernen Kreuzes
[052] Zwei Ritter des eisernen Kreuzes. (Mit Abbildung, S. 41.) Bei G. Grote in Berlin ist ein Prachtwerk erschienen, „Aus großer Zeit, Erinnerungen an 1870 und 1871 von Alexander Baron von Roberts und Alexander Zick“. Dasselbe hat es sich zur Aufgabe gestellt, einen Cyclus bewegender Hauptmomente jenes Krieges in Wort und Bild zur Anschauung zu bringen. Es galt hierbei, das Bleibende, auch für spätere Zeiten Gültige aus einer Fülle von Erinnerungen und zufälligen Erlebnissen auszuwählen. Die bildliche Ausstattung besteht aus achtzehn, bei Hanfstängl in München photographirten Cartons, von denen wir „das Eiserne Kreuz“ wiedergeben. Wie dieses Bild, in welchem ein greiser Held von Anno 1813 dargestellt ist, der, selbst mit dem Eisernen Kreuze geschmückt, dem todten Sohne dasselbe Ehrenzeichen auf die Brust heftet, dessen Anblick seine letzte Freude gewesen war, – so behandelt das ganze Werk weniger Kriegsscenen mit localem Hintergrunde, als vielmehr die im gesellschaftlichen Leben sich zeigenden Reflexe der großen Zeit, von dem Zornesausbruche der schwülen Julitage bis zu dem überströmenden Jubel, der unseren heimkehrenden Tapferen entgegenschallte. Hier wandelt Leid und Freude, zu poetischen Gestalten verkörpert, an uns vorüber, oft genug daran gemahnend, daß wir im Vollbesitze einer glänzenden Gegenwart auch Jener gedenken sollen, die uns das Reich mit ihrem Herzblute erstritten, von deren Riesengräbern drüben in Frankreich ein leiser Gruß herüberweht: „Vergiß, mein Volk, die treuen Todten nicht!“
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