ADB:Hervorden, Vicco von
[252] Hermann von Waren. Die wegen der Rostocker Fehde am 27. Februar in Wismar tagenden Hansestädte forderten vergeblich durch den berühmten Albert Kranz ihre Entlassung, die Menge dachte sogar an seine Hinrichtung, doch entkam er. Die H. (Herverden, Herferden, Herweden) gehören zu den älteren Rostocker Patriziern, der Name weist nach Westfalen. Das Geschlecht saß noch öfter im Rathe, Johann oder Hans v. H., Rathsherr 1530, hielt sich zur Reformation. Bürgermeister seit 1552 spielte er in den Religionswirren, wegen der Opposition der Geistlichen gegen Draconites und Kittelius, im Sinne der Ordnung und des Regimentes eine Rolle, erlebte die letzten Sechziger, führte mit Bürgermeister Hinrich Göldeniz nach dem Ausgleich wegen der räthlichen und fürstlichen Universitätsprofessoren die letzteren am 3. Juli 1563 in das Concilium ein, so daß sie nun Ein Collegium bildeten, und verhandelte noch 1565 mit Johann Albrecht bei dessen Ueberfall von Rostock. Alters halber dankte er ab, seine 3 Söhne, von denen Johannes 1572 und Viet 1585 in den Rath kam, sind die letzten des Geschlechts im Rathe, ein anscheinend jüngerer Johannes kommt noch 1605 vor.
v. Hervorden: Vicco (Friedrich) v. H. war einer der Rostocker Bürgermeister beim Ausbruch des Volksaufstandes 1487 wegen der Stiftung des Domes. Weniger als die übrigen gehaßt und fügsamer blieb er bei der Bürgerschaft und an der Spitze des Rathes, trotz der Wahl der Sechziger. 1489 wurde er aber in einem (fast communistischen) Aufstande durch Hans Runge entsetzt und in den Thurm geworfen mit seinem Amtsgenossen Gerhard Bockholt und dem Rathsherrn- Vergl. Lucas Bacmeister bei v. Westphalen Mon. Inde. I. Ungnaden, Amoen. Lisch, Jahrb. IX und XIX. Krabbe, Univ. Rostock. (v. Nettelbladt) Wöchentl. Rostocker Nachrichten und Anzeigen 1759–61 und 1838 (Karsten). Krause, Rostocker Chronik. Osterprogr. 1880.