Zum Inhalt springen

Für Die mit Schreibekrampf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Bock
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Für Die mit Schreibekrampf
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 480
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1867
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Schreibtechnik bei Schreibkrampf
Blätter und Blüthen
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[480] Für Die mit Schreibekrampf. (Atremograph des Prof. Maas.) Auf die Anfragen: wie der Schreibekrampf zu heilen sei, kann Verfasser, der selbst seit vielen Jahren an diesem Krampfe leidet, nur Folgendes antworten. Von einem Heilmittel, wozu auch die Elektricität gehören soll, hat Verf. noch niemals Hülfe gesehen und deshalb bleibt den am Schreibekrampf Leidenden, wenn sie nicht mit der andern (linken) Hand schreiben lernen, nichts übrig, als solche Vorrichtungen in Gebrauch zu ziehen, durch welche das Schreiben mit der kranken Hand ermöglicht wird. Der Verf., der alle die unten aufgeführten mechanischen Hülfsmittel durchprobirt hat, kommt am besten mit einem langen, dicken, walzenförmigen (nicht zugespitzten) Korkstöpsel aus, durch dessen Querdurchmesser (Seitenfläche), entweder gerade in der Mitte oder mehr an dem einen oder andern Ende des Stöpsels, eine längere oder kürzere Feder gesteckt wird und den man beim Schreiben mit seinen beiden Enden zwischen dem ersten und dritten (oder vierten) Finger hält, während die Spitze des zweiten Fingers sanft auf der obern Fläche des Stöpsels ruht. – Auch der neuerlich vom Prof. Maas angegebene Atremograph, welcher in Berlin bei S. Röder (neue Friedrichstraße 50) zu haben ist, thut dem Verf. und andern am Schreibekrampfe, Zittern und an ähnlichen beim Schreiben störenden Uebeln Leidenden ausgezeichnete Dienste. Es ist dieser Apparat der menschlichen Hohlhand genau nachgebildet und macht jede willkürliche und unwillkürliche, beim Schreiben unnöthige Bewegung der Finger unmöglich. Er ist übrigens nicht blos jenen Leidenden zu empfehlen, sondern auch Solchen, welche sich an eine richtige, natürliche Haltung der Feder und Bewegung des Arms zu gewöhnen wünschen. Der Preis dieses Apparates ist zwei Thaler.

Außerdem kann man sich noch auf folgende Arten das Schreiben erleichtern. 1) Man nehme die Feder zwischen andere Finger (zwischen den dritten und vierten) oder in die Hohlhand, so daß sie zwischen diesen oder jenen Fingern heraussteckt. – 2) Man befestige die Feder mit Hülfe eines Ringes von Stahl oder Kautschuk an das vorderste Glied eines oder mehrerer Finger. Zu empfehlen ist folgende Befestigungsart: man nimmt ein übersponnenes Gummiband (etwa vier Zoll lang), welches an dem einen Ende mit einem Schnällchen versehen ist, und befestigt solches in der Mitte am untern Theil des Federhalters (etwa zwei Zoll von der Feder entfernt). Beim Schreiben legt man das Band um Zeige- und Mittelfinger und zieht es vermittels des Schnällchens nach Bedürfniß mehr oder weniger fest zusammen. – 3) Man stecke die Feder in eine leichte Kugel, die mit der ganzen Hand umfaßt wird. Anstatt der Kugel läßt sich auch eine nach der Hohlhand geformte Halbkugel anwenden, auf deren oberer Fläche Vertiefungen für die Finger angebracht werden können. – Dem Einen wird diese, dem Andern jene Vorrichtung mehr zusagen.
Bock.