BLKÖ:Sükei, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sürch, Joseph
Band: 40 (1880), ab Seite: 276. (Quelle)
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Sükei, Karl (ungarischer Poet, geb. zu Bukarest in der Walachei im Jahre 1824, gest. zu Pesth am [277] 18. Jänner 1854). Die Studien beendete er in Siebenbürgen. Der Revolution der Jahre 1848 und 1849 schloß er sich an und war im letztgenannten Jahre Adjutant Perczel’s [Bd. XXI, Seite 461][WS 1]. Bald nach Bewältigung der Erhebung kehrte er nach Pesth zurück und lebte daselbst wieder schriftstellerisch thätig, wie vor der Revolution. Selbständig hat Sükei nur eine Sammlung Poesien: „Halló csillagok“, d. i. Sternschnuppen (Pesth 1850) herausgegeben. Mehreres aber, und zwar ästhetisch-kritische Artikel und Uebersetzungen aus verschiedenen Sprachen, vornehmlich aus dem Englischen, ist zerstreut in Journalen, zumeist im „Pesti Napló“, d. i. „Pesther Zeitung“ und in den „Szépirodalmi lapok“, d. i. „Schöngeistige Blätter“ erschienen; wir gedenken daraus des Romans „Nathalie“ von der Gräfin Kavannagh, der zuerst im „Pesti Napló“ 1851, dann auch im Sonderabdruck (Pesth 1851) veröffentlicht wurde, und Thakeray’s „Vanity fair“, das unter dem Titel „Hiuság vasára“ im 7. Hefte des Sammelwerkes Ismeretek tára erschien. Außerdem übersetzte er Einiges aus Vischer’s Aesthetik, sowie mehrere bedeutendere Dichtungen unseres deutschen Poeten Uhland, des Franzosen Victor Hugo, der Engländer Burns, Thomas Moore, Shelley, Thakeray und des Russen Gogol. Kertbeny, der Einzige, dem wir kritische Nachrichten über die neueren Poeten Ungarns verdanken, bezeichnet Sükei als ein sehr bedeutendes lyrisches Talent, das aber wenig Anerkennung fand, da dem Dichter bei seiner großen Kenntniß fremder Sprachen und Literaturen der ungarisch populäre Ton verloren ging und man seine Originalpoesien ihrer Sprache nach für äußerst gelungene Uebersetzungen zu halten versucht wird, weil ihnen meist der Originalnerv fehlt. Im Uebrigen ist er den meisten seiner schriftstellernden Collegen an Klarheit und Noblesse der Conception und Form überlegen. Seine nicht geringe Befähigung zur Kritik wird durch den Mangel an Muth, die Sache gerade heraus zu sagen, beeinträchtigt. Auch betrieb er diese Richtung mehr aus Dilettantismus denn aus innerem Bedürfniß. Von Früh auf leidend, erlag er schon im Alter von dreißig Jahren der Auszehrung.

Kertbeny, Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragender Persönlichkeiten (Prag 1862, Steinhaußen, 12°.) S. 321. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, Gustav Heckenast, gr. 8°.) S. 47. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.), I. Theil, S. 420.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. XXI, Seite 460].