Das Schach

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Christian Morgenstern
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Das Schach
Untertitel:
aus: Die Schaubühne. Sechster Jahrgang. Zweiter Band. Seite 1248
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Erich Reiß
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: UB Michigan und Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe weitere Texte zum Thema Schach
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]

Das Schach


Zum großen Geist des Universums trat
ein Sterblicher von dem Planeten Erde.
„Was bringst du mir in meine Einsamkeit?
Bringst du den Vorwurf, daß ich dich erschuf,

5
den Anspruch, daß ich dich entschädigen soll,

die Nachricht, daß dein Stern zuschanden ward,
den Vorschlag einer neuen ‚bessern‘ Welt?“
„Von allem nichts, du hoher Geist,“ so sprach
der Sterbliche zurück – „ich bringe dir

10
ein Spiel dafür, das all dies in sich trägt:

Des Lebens Tragik wie Notwendigkeit,
wie du, Notwendiger und Tragischer,
es uns erschufst: ein Spiel, der Spiele Spiel;
für deine weltumrauschte Einsamkeit

15
das einzige Spiel, wie es das meine war:

Ich bringe dir, mein hoher Geist – das Schach.“