Der Flynß

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Autor: Heinrich Gottlob Gräve
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Titel: Der Flynß
Untertitel:
aus: Volkssagen und volksthümliche Denkmale der Lausitz, S. 138–139
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: F. A. Reichel
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Erscheinungsort: Bautzen
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Quelle: MDZ München, Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Pumphut
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[138]
LIX. Der Flynß.

Ohne über das Seyn oder Nichtseyn dieses Götzenbildes – wozu hier nicht der Ort ist – abzusprechen, stehe hier – nach einer oberflächlichen Beschreibung des [139] Orts, wo er verehrt worden seyn soll – das, was die Sage sich von ihm erzählt.

Nördlich von Budissin liegt das ungefähr ½ Stunde davon entfernte Dorf Oehna; dießseits desselben, an den Ufern der Spree, befindet sich ein Berg, an dessen Abhange dieses, aus reinem Golde gearbeitete Götzenbild auf einem Felsen stand, welches der Herzog Lothar und der Erzbischof von Magdeburg, Adelgott, im Jahre 1126 zerstörte und in die gleich unterm Berge hinfluthende Spree stürzen ließ. Bei Oehna in geräumigen Kellern wohnten dessen Priester, welche aus der Schaale, die dieses Idol in der Hand hielt, Feuer flammen ließen, worauf die Bewohner der Umgegend hinströmten, der Priester Keller und Speicher mit Geschenken und Gaben aller Art füllten und dem Götzen neue Opfer brachten.

Bei hellem Sonnenscheine blicken die Strahlen des goldenen Abgotts aus dem Flusse hervor. Die Gewölbe der Priester enthalten unermeßliche Reichthümer. Martin Pumphut erbot sich vor langen Zeiten den Götzen seinem Flußbette zu entziehen und der Priester Schätze zu Tage zu fördern. Allein man ging, weil seine Forderungen zu hoch gestellt waren, nicht auf sein Anerbieten ein, und so befindet sich noch Alles in gutem Stande im Schooße der Erde und des Wassers.