Der alte Aar

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Autor: Theodor Vulpinus
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Titel: Der alte Aar
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 249–250
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Der alte Aar.

Ein alter Aar flog mit geschwächter Schwinge
Durch niedres Holz.
Da wurden rings die Kräh’n und Krächzerlinge,
Die Eulen, stolz.

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»Er fliegt doch höher nicht, als wir vermögen

Die Bahn zu ziehn!
Es fehlt, fürwahr, ein wenig nur, so flögen
Wir über ihn!«

Der Aar vernahm’s und sprach mit bitterm Hohne:

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»Von meinem Schwung

In lichten Raum blieb mir zum ew’gen Lohne
Erinnerung!

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Die trägt mich noch empor auf Geistesflügen
In Sonnennäh’n,

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Die euer Flug in seinen niedern Zügen

Niemals gesehn!

In meinem Auge flammt des Lichts ein Funken,
Das dort ich trank;
Ich hab der Sonne Licht und Luft getrunken,

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Ihr Staub und Stank!« –


Da blinzelten die Eulen eine Stunde
Ihm hinter her,
Da flatterten die Krähen in der Runde
Und krächzten sehr. –


Theod. Vulpinus.