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     Und ischs so schwarz und finster do,

     se schine d’ Sternli no so froh:
     und us der Heimeth chunnt der Schi’;
     ’s muß lieblig in der Heimeth sy!“

Was willi? willi übere Chilchhof goh

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ins Unterdorf? Es isch mer d’ Thür seig off,

as wenn die Todten in der Mitternacht
us ihre Gräbere giengen, und im Dorf
e wenig luegten, öb no alles isch
wie almig. ’s isch mer doch bis dato ken

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bigegnet, aß i weiß. Denkwol i thue’s,

und rüef de Todte – Nei sel thueni nit!
Still willi uf de stille Gräbere goh!
Sie hen jo d’ Uhr im Thurn, und weißi denn,
isch au scho ihri Mitternacht verbey?

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’s cha sy, es fallt no dunkler alliwil

und schwärzer uf sie abe – d’ Nacht isch lang;

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/180&oldid=- (Version vom 25.11.2023)