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’s cha sy, es zuckt e Streifli Morgeroth
scho an de Bergen uf – i weiß es nit.
Wie ischs so heimli do? Sie schlofe wohl!
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Gott gunnene’s! – e bizli schuderig,sel läugni nit; doch isch nit alles tod.
I hör jo ’s Unrueih in der Chilche; ’s isch
der Pulz der Zit in ihrem tiefe Schlof,
und d’ Mitternacht schnuft vo de Berge her.
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Ihr Othem wandlet über d’ Matte, spieltdört mittem Tschäubbeli am grüne Nast,
und pfift dur d’ Scheie her am Gartehag.
Sie chuuchet füecht an d’ Chilche-Mur und chalt;
die lange Fenster schnattere dervo
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und ’s lopperig Chrütz. Und lueg, do lüftet sieen offe Grab! – Du guten alte Franz
se hen sie der di Bett scho gmacht im Grund,
und ’s Deckbett wartet uf die nebe dra,
und d’ Liechtli us der Heimeth schine dri!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/181&oldid=- (Version vom 25.11.2023)
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/181&oldid=- (Version vom 25.11.2023)