Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0019

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Strepsiades.
Wie hat er das gemessen?

Der Schüler.
 Auf’s geschickteste.
Erst läßt er Wachs zergehen, nimmt darauf den Floh,

150
Und taucht die beiden Füßchen ihm in’s Wachs: sobald

Das Ding erkaltet, hat der Floh Pantoffeln an.
Die löst er ab und mißt damit den Zwischenraum.

Strepsiades.
O König, o Zeus! Das nenn’ ich einen feinen Kopf!

Der Schüler.
Was wirst du erst zu einem andern Geistesfund

155
Des Meisters sagen?


Strepsiades.
 Welchem? Sprich, ich bitte dich.

Der Schüler.
Ihn fragte neulich Chärephon, der Sphettier,
Was seine Meinung wäre, ob die Schnacken wohl
Mit dem Munde geigen oder durch das Hintertheil.

Strepsiades.
Was sagt’ er über die Schnacke dann, der weise Mann?

Der Schüler.

160
Eng ist der Schnacke Darmkanal, erklärt’ er uns;

Da muß die Luft wohl, eingepreßt in kleinem Raum,
Die Bahn sich brechen mit Gewalt, dem Steiße zu;
Wenn dann die Mündung an dem engen Schlunde sich
Erweitert, fährt mit hellem Ton der Wind heraus.

Strepsiades.

165
Trompetenartig wäre denn der Schnacke Steiß!

O selig dreimal, wer in Darmes Tiefen blickt!

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0019&oldid=- (Version vom 31.7.2018)