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mich im ersten Anprall zu Boden und lag nun mit seiner Riesengestalt über mir, in der Rechten stoßbereit einen Dolch schwingend.

„Hund von einem Fremdling!“ keuchte er mit verzerrtem Gesicht, „du mußt jetzt sterben, wie auch dein Freund sterben wird!“

Schon glaubte ich meinen letzten Augenblick gekommen, als aus dem Gestrüpp ein grauer Tierkörper hervorschnellte und Hasso, der meiner Spur gefolgt sein mußte, sein kräftiges Gebiß in das nackte Genick des Hindu vergrub.

Entsetzt fuhr Sing-Lana herum, suchte den Hund abzuschütteln, stieß auch mit dem Dolche nach meinem treuen Retter, den mir ein gütiges Geschick gerade noch im rechten Moment gesandt hatte.

Hasso hielt fest. Und mit einem Ruck stand ich jetzt auf den Beinen und bückte mich nach dem Gewehr. Da – eine letzte, verzweifelte Anstrengung des Hindu, und es glückte ihm, sich von den Zähnen des Wolfsspitzes zu befreien. Ehe ich noch die Büchse an der Backe hatte, war Sing-Lana in den Dornenbüschen verschwunden. Hasso wollte ihm nach. Ich rief den Hund jedoch zurück, weil ich fürchtete, der Inder würde das mir jetzt doppelt liebgewordene Tier vielleicht niederstechen.

Als ich nach meiner Rückkehr Erich dieses neue Abenteuer mitteilte, ihm auch die Worte Sing-Lanas wiederholte, wurde er doch nachdenklich.

„Wer der vierte, dir unbekannte Eingeborene war,“ sagte er dann, „darüber kann ich dir Aufschluß geben: kein anderer als der Privatsekretär

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/61&oldid=- (Version vom 30.6.2018)