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ihres erprobten Kapitäns das gefährliche Handwerk aufgegeben habe, lag recht nahe, wie Reuter eines Tages erklärte. Deshalb beschlossen die Gefährten auch, den Plan auszuführen, den der junge Offizier schon vor einiger Zeit entworfen hatte: mit dem Bau eines gedeckten Kutters zu beginnen. – Holz und alles andere dazu Nötige war genügend vorhanden. Standen doch in der Grotte zahlreiche Kisten in allen Größen, ebenso wie es auch an Handwerkszeug nicht fehlte.

So sollte denn eines Morgens mit dem Bootsbau begonnen werden.

Hans Berger hatte gerade die Wache, als er im ersten Zwielicht des heraufziehenden neuen Tages im Nordwesten einen Zweimaster erspähte, der auf die Inselgruppe zuhielt. Mit Hilfe des Fernrohres stellte er bald fest, daß es eine Dschunke war, die sich in schneller Fahrt näherte.

Sofort alarmierte er nun die Gefährten. Eiligst wurden noch die allerletzten Vorkehrungen für den Kampf getroffen, der ja nach Lage der Dinge unvermeidlich war.

Ruhig ließ man dann die „Drachenblume“ in die Bucht einlaufen und ungefähr gegenüber dem in eine Festung verwandelten Hügel vor Anker gehen.

Sehr bald stieß von der Dschunke ein Boot ab, das dem Strande der Bucht unterhalb des Hügels zuruderte.

Berger, der als ältester der Fortbesatzung hier ohne weiteres den Befehl hatte, wollte das Boot jedoch nicht völlig an das Ufer lassen, sondern hatte den Ingenieur abgeschickt, der sich nun plötzlich zeigte und mit erhobenem Gewehr die Insassen des Bootes aufforderte, nach der Dschunke zurückkehren, die ungesäumt wieder in See zu gehen habe.

Ein Hohngelächter und wilde Flüche waren die Antwort. Gleich darauf feuerte einer der Chinesen auf Gnuffke, – ohne zu treffen.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Piratennest auf Neu-Helgoland. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Piratennest_auf_Neu-Helgoland.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)