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den Umschlag heraus. Außerdem enthielt der Brief auch noch eine Anzahl von Zeitungsausschnitten, – auffällig gedruckten Annoncen anscheinend. Unwillkürlich nahm sie eine von diesen zunächst zur Hand und überflog sie. …

Staunen, ungläubige Verwunderung malte sich in ihren Zügen. Noch immer hingen ihre Blicke auf der Druckschrift, besonders auf den Worten „Albert Erich Wendel“.

Und dann griff sie hastig nach dem Schreiben selbst. Dieses zeigte in der linken Ecke einen Aufdruck in englischer Sprache, wodurch der Brief als eine Mitteilung des Generalkonsulats Englands in Berlin legitimiert wurde. Oben in der Mitte stand außerdem links von dem Absenderort und dem Datum das Wort „Geheimabteilung“. – Das Schreiben lautete folgendermaßen:

„Vor längerer Zeit, etwa zwei Monaten, hatte das hiesige englische Generalkonsulat von dem in Kimberley lebenden früheren preußischen, nunmehr englischen Untertan, dem Minenbesitzer Albert Erich Wendel, aus Danzig stammend, den Auftrag erhalten, nach etwaigen Verwandten forschen zu lassen. Daraufhin wurde, nachdem die Erkundigungen in der Vaterstadt des Albert Wendel ergebnislos ausgefallen waren, in eine ganze Anzahl deutsche Zeitungen ein Aufruf eingerückt, dessen Inhalt Sie aus den beigefügten Ausschnitten ersehen. Niemand meldete sich. Nunmehr wurde nochmals in Danzig versucht, den jetzigen Aufenthalt der einzigen hier in Betracht kommenden Person, des Fräulein Charlotte Wendel, in Erfahrung zu bringen. Endlich glückte dies. Inzwischen ist der zu großem Vermögen gelangte Albert Erich Wendel, getrieben von der Sehnsucht

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/45&oldid=- (Version vom 25.7.2016)