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6.
Abd el Kader in Frankreich.


Enge Mauern, enge Thürme – Kerkerluft so dumpf und schwer!
Drüben liegt die freie Wüste, drüben liegt das weite Meer;
Wo in heißen Glutenwirbeln die Sahara steigt und fällt;
Wo der Atlas riesenkräftig eines Himmels Säulen hält!

5
Trauernd sitzt der bleiche Emir, seinen Koran in der Hand!

„Wie? ist dies das Land der Freiheit, dieses der Verheißung Land?
Selbst der Räuber in der Wüste ehrt des Gastes heil’ges Recht;
Doch in Ketten wirft den Fremdling dies entartete Geschlecht!

Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Gottschall: Barrikaden-Lieder. Adolph Samter, Königsberg 1848, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Barrikaden_Lieder_(Gottschall).djvu/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)