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kann, der sollte es doch wenigstens aus dem Grund thun, daß er nicht vor andern nachlässig erscheint.

Es gehört zum guten Ton, daß man auf der Straße stets Handschuhe trägt, nebenbei sollte man es aber auch schon aus dem sehr praktischen Grund thun, daß man dann immer reine Hände hat. Mit bloßen Händen auf der Straße zu erscheinen ist eine Nachlässigkeit, mag auch die augenblickliche Herrenmode, deren ganze Richtung nur für das Bequeme (= faule) und Zwanglose (= rücksichtslose) ist, dies begünstigen. Hat man allerdings nur die Wahl, schmutzige, zerrissene Handschuhe zu tragen, oder gar keine, so mag man lieber aus der Not eine Tugend machen, sich für das letztere entscheiden und der neuen Mode huldigen, als andern solch unappetitlichen Anblick zu gewähren.

Es dürfte hier am Platz sein, noch ein Wort über das Tragen von Schmuck u. s. w. bei Herren zu sagen. Wieviel Ringe man anstecken, ob man eine Busennadel tragen will oder nicht, ist Geschmackssache, nur achte man auf das eine, daß derartige Schmuckgegenstände stets echt sein müssen, und der ganze äußerliche Mensch auch zu der Kostbarkeit derselben passen muß.

Empfohlene Zitierweise:
Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/168&oldid=- (Version vom 31.7.2018)