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Ringe, Busennadeln oder Hemdenknöpfchen zu tragen, denen man ihre Wertlosigkeit womöglich von weitem ansieht, ist unfein; ganz besonders sollte man vermeiden, falsche große Steine zu tragen, denn bei ihnen erkennt man zuerst, daß sie nicht echt sind, da sie sonst von so großem Wert sein müßten, daß sie der Betreffende gewiß nicht besitzen würde. Wer nicht in der Lage ist, sich eine goldene Uhrkette anzuschaffen, der soll lieber eine solide silberne tragen, als eine Kette, der man schon nach der kürzesten Zeit anmerkt, daß sie wohl den Anschein, von Gold zu sein, erwecken sollte, aber nur aus der gewöhnlichsten Kompositionsmasse besteht. Einfache Hemdenknöpfchen aus Elfenbein oder Perlmutter sind viel feiner als die glänzendsten Knöpfe aus Talmi, Gold doublé oder wie diese herrlichen Zusammensetzungen alle heißen mögen, die man in jedem Schaufenster für einige Pfennige anempfohlen sieht.

Trägt man aber echte Schmuckgegenstände, so muß auch die Umgebung derselben ihnen angepaßt sein. Ein Brillantring und eine schmutzige, rote, ungepflegte Hand mit unreinlichen Nägeln, mit ausgefransten Manschetten gehören ebensowenig zusammen, wie eine goldene Busennadel

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/169&oldid=- (Version vom 31.7.2018)