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Überhaupt – manches war ja rätselhaft an dem alten schlanken Herrn …

Mitten in diese Gedanken hinein schrillte die Stimme der Exzellenz …

„Kind, noch nicht fertig?!“

Frau von Lauken stand in der Küchentür. Sieglinde hatte die Mutter gar nicht kommen gehört.

„Denk Dir, Sigi,“ fügte Ihre Exzellenz eifrig hinzu, „denk Dir, soeben hat der Ansager vom Voxhaus eine ganz schaurige Geschichte mitgeteilt … Das Publikum soll mithelfen, eine unbekannte Tote festzustellen … Im Hause Winterfeldtstraße …“

„Aber das steht ja alles in der Zeitung, Mama …“ Sieglinde trocknete den letzten Teller ab und stellte ihn in den Schrank …

„Alles steht doch nicht in der Zeitung, Kind … – Weshalb hast Du übrigens die beiden Artikel blau angestrichen?“

„Ach, so etwas interessiert doch wohl jeden Radiohörer, Mama … – Was hat der Ansager denn Neues mitgeteilt?“

„Die Frau ist ermordet worden …“

Sigi ließ die Arme schlaff herabfallen.

„Unmöglich!“ murmelte sie geistesabwesend. „Es – muß Selbstmord gewesen sein …“

„Muß?! – Aber Kind, – wie kannst Du so etwas

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)