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Harst meinte, auch wir hätten uns eine halbe Flasche Kognak „borgen“ sollen – von oben aus dem Büfett.

Ein Jammer, daß es dazu zu spät war … Ich hatte bereits Eisbeine …

Wir sprachen wenig …

Was wohl auch?! – Der Fall lag so dunkel – – wie diese Februarnacht über Berlin …

Eine Stunde verging …

Vom Turm der Kirche auf dem Winterfeldptlatz schlug es zwei … Zwei Uhr morgens …

Und gerade da hörten wir ein Auto von der Martin-Luther-Straße nahen …

Es hielt …

Vor uns – vor Nr. 12 … Ein Herr stieg aus – in langem Pelz … Ging über die Straße – und schaute zum fünften Stock von Nr. 9 empor … Das Laternenlicht traf das graubärtige Gesicht eines schlanken Herrn … –

Fraglos – es war unser Mann …!!

Und – daß er es war, bewies jetzt der Trillerpfiff, den er einer kleinen Metallpfeife entlockte …

Immer noch starrte er nach oben … Schaute dann auch mißtrauisch in die Runde …

Unser Chauffeur benahm sich tadellos …

Auf Harsts Klopfzeichen hin war er abgestiegen und hantierte an dem einen Vorderrad herum, als ob da etwas nicht in Ordnung wäre.

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)