Schlurfende Schritte …
Die Tür öffnet sich handbreit … Die Sperrkette rasselt, spannt sich …
Ein abgrundtiefer Weiberbaß fragt:
„Na – Sie wünschen?“
„Wir möchten Fräulein Anna-Grete Meier sprechen,“ erklärt Harald sehr höflich …
„Wie – sind Sie etwa auch Verwandte von ihr?“ platzt die Dicke heraus, von der man nur einen Längsstreifen des Vollmondgesichts sieht[1] …
Harst ist wie stets Herr der Situation … Er hört auch hier das Gras wachsen …
„Die Verwandten waren also schon hier?“ meint er fabelhaft liebenswürdig.
„Sind noch hier, der Herr und die Dame …“
„So … so – Herr Thomas Eriksen, nicht wahr?“
„So ähnlich war’s wohl …“
„Dann bitten Sie die Begleiterin Herrn Eriksens mal heraus … Sie kennt uns …“
Die Tür schlug zu, der Schlüssel wurde umgedreht …
„Sieglinde!“ flüstert Harst.
Doch – das war ein Irrtum …
Frau Worge erscheint wieder – nur im Streifen …
„Die Dame, die Schwester von mein’ Fräulein, will nischt mit Ihnen zu tun haben …“
„Frau Douglas?“
- ↑ Vorlage: siebt
Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)