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Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg

1005 zu erleichtern: „Im Jahre 1005 der Menschwerdung Christi, im vierten Jahre der Regierung Herrn Heinrichs II, am siebenten Juli, ist zu Throtmunni erlassen diese Verordnung desselbigen glorreichsten Königs und seiner Gemahlin, der Königin Kunigunde, nicht minder der Erzbischöfe Heribert von Köln, Lievizo von Bremen, des dritten Erzbischofs Dagino von Magadaburg; ebenso der Bischöfe Notker von Lüttich, Suithger von Münster, Ansfrid von Utrecht, Thiederich von Metz, Thietmar von Osnabrück, Berenhari von Verden, Berenward von Hildesheim, Burchard von Worms, Rethari von Paderborn, Wigbert von Merseburg, Ekkihard von Schleswig, Othinkerd [von Ripen]. Bei dem Tode eines Jeden der Vorbenannten soll jeder Bischof in Zeit von dreißig Tagen, wenn nicht Krankheit ihn hindert, eine Messe für den Entschlafenen halten, und jeder Priester am Münster soll ein gleiches thun; die Priester an den Landkirchen aber sollen drei Messen lesen; die Diakonen endlich und die übrigen Geistlichen niederen Ranges sollen zehn Psalterien absingen. Ferner werden der König und die Königin in Zeit von dreißig Tagen fünfzehnhundert Pfennige zur Lösung der Seelen vertheilen und eine gleiche Anzahl von Armen speisen. Jeder Bischof aber wird dreihundert Arme speisen und dreißig Pfennige erlegen und dreißig Kerzen anzünden. Herzog Bernhard aber wird fünfhundert Arme speisen und fünfzehn Schillinge erlegen. Am Vorabend St. Johannis des Täufers und der Apostel St. Peter und Paul, so wie am Vorabend des Festes des heiligen Laurentius und Aller Heiligen beschließen wir bei Brod, Salz und Wasser zu fasten; am Vorabende von Mariä Himmelfahrt und an allen Vorabenden der übrigen Apostel fasten wir wie in der Fastenzeit. Mit den Quatembertagen halten wir es wie mit der Fastenzeit, ausgenommen den Freitag vor Weihnachten, an dem wir mit Brod, Salz und Wasser zu fasten beschließen.“


14. Darnach suchte der König die Friesen mit einer Flotte heim und zwang sie, ihre aufrührerischen Unternehmungen aufzugeben

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Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Verlag von Franz Duncker, Leipzig 1879, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Thietmar_von_Merseburg.pdf/222&oldid=- (Version vom 29.9.2023)