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Walther Kabel: Die Katastrophe von Para-Dschala (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 5)

Die Katastrophe von Para-Dschala. – Bereits im Jahre 1851, als die Ostindische Kompanie, damals noch die eigentliche Herrin des indischen Kolonialreichs, die erste Eisenbahn von Bombay nach Tanna bauen ließ, wurden ihr von seiten der eingeborenen Bevölkerung Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Fürchteten die Inder doch nicht mit Unrecht, daß die Herstellung eines Schienennetzes, das die schnelle Herbeischaffung von Truppen und Kriegsmaterial aller Art in das Innere des Landes gestattete, ihre letzte Hoffnung auf eine Befreiung von dem englischen Joch endgültig zerstören würde.

Zunächst war es fast unmöglich, die nötigen Arbeiter für jenen Streckenbau anzuwerben. Dann wurden später auch die fertiggestellten Teile des Schienenstranges nachts immer wieder aufgerissen und zerstört, Brücken verbrannt und die leitenden Ingenieure aus dem Hinterhalt niedergeschossen. Schließlich mußte die Ostindische Kompanie, um das Projekt überhaupt ausführen zu können, den Schienenweg Tag und Nacht durch Militär überwachen lassen. So kam es, daß die nur 32 Kilometer lange Strecke erst nach fast zweijähriger Bauzeit beendet werden konnte. Die scharfe Bewachung des Schienenstranges mußte aber noch jahrelang fortgesetzt werden.

Wer als treibendes Element hinter diesem gefährlichen,

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Walther Kabel: Die Katastrophe von Para-Dschala (Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Band 5). Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1914, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Katastrophe_von_Para-Dschala.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)