Seite:Einfluss der Erdbewegung (Bucherer).djvu/8

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Von diesem Betrage ist noch die von der Strahlungskraft geleistete Arbeit abzuziehen. Indem sich nämlich der Körper mit der Geschwindigkeit u in Richtung der Strahlung fortbewegt, leistet die Strahlungsdruckkraft eine Arbeit, welche gleich ist dem Produkte aus der Kraft und dem in der Zeiteinheit zurückgelegten Weg. Offenbar kann diese Arbeit nur auf Kosten der vom Körper absorbierten Wärme geleistet werden.

Nach Maxwell ist der Strahlungsdruck P numerisch gleich dem Inhalt der elektromagnetischen Energie pro Volumeneinheit, und dieser Inhalt ist gleich dem Energiestrom W', dividiert durch v. Das heißt:

.

Die von P in der Zeiteinheit geleistete Arbeit ist daher pro Quadratzentimeter bestrahlter Fläche:

.

Zieht man diesen Betrag von W" ab, so findet man für die bei gemeinsamer Bewegung von Lichtquelle und absorbierendem Körper bestehende Intensität unter Vernachlässigung von u²/v²:

Vernachlässigt man höhere Potenzen von u/v, so wird die Intensität der Strahlung bei gemeinsamer translatorischer Bewegung von Lichtquelle und Beobachter nicht geändert.

Das Resultat der im hiesigen Institut ausgeführten Versuche befindet sich also nicht im Gegensatz zur Maxwellschen Theorie.

Daß auch auf Grund der spezielleren Voraussetzungen der Lorentzschen Theorie kein wahrnehmbarer Einfluß der Erdbewegung auf irdische Lichtquellen zu erwarten ist, folgt aus einer in den Sitzungsberichten der Amsterdamer Akademie erschienenen Abhandlung von H. A. Lorentz.[1]

Lorentz gibt nur einen Überblick über die Entwickelungen, indem er auf sein Werk "Versuch einer Theorie der

  1. H. A. Lorentz, Kgl. Akad. d. Wissenseh, zu Amsterdam p. 678 bis 681. 1902