Seite:Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat.pdf/58

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Christnacht hat sie sieben arme Seelen, für welche Blut vergossen worden, aus dem Fegfeuer erlöset.

 Die Wallfahrten blieben auch nicht ganz ausser Acht; doch, weil bey böser Winterzeit die Tage kurz, und die Wege schlimm sind, wurden näher gelegene Gnadenorte aufgegeben, aber ja keine in der Gegend Königshofen; denn die Pfarrer rings umher, sagt sie, haben kein Christenthum mehr, darum sollen sie auch keinen Kreuzheller verdienen.

 Einen possirlichen Auftritt kann ich hier nicht ungemeldet lassen. Ein Ausschüsser, Georg Reichert von Königshofen, zu Wirzburg commandirt, der Schönischen Industrie kundig, hat bey Gelegenheit, wo die Mutter der Schönin ihren Sohn, gleichfalls dort commandirten Ausschüsser, besuchte, demselben eine Partikel beym Fegfeuer gekretelter Würste zu bringen, und in der Kaserne bey ihrem Sohne übernachtete, folgenden drollichten Streich gemacht: er wickelt sich ganz in ein Leilach ein, schleicht sich in den Stock, wo die alte mit ihrem Sohne schlief, steckt sich unter das Bett, bis sich alles zur Ruhe begeben, dann pocht er so lang, bis die Alte erwacht, und fragt: