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mir jede mit tausend Thalern sollte bezahlet werden.

Ueber eine Sache kann ich mich nicht gnug wundern, daß nämlich der Doctor Sir Carln auf die Jagd begleitet. Wie geht denn das in aller Welt zu? Setzt er sich in seinem langen schwarzen Mantel zu Pferde? das kann ich nicht glauben. Nähme er ihn unter den Arm, wie wollte er denn das Pferd und die Peitsche regieren? Ließ er ihn fliegen; so wäre es, wenn der Wind ginge, noch beschwerlicher; wollte man sagen, er legete seinen geistlichen Habit zu der Zeit ab, wenn er auf die Jagd gienge; so kann ich das mit einem so ernsthaften frommen Manne auch nicht zusammen reimen. Mit einem Worte, vor einem, der es nicht gesehen hat, ist die Figur, die der Doctor zu Pferde macht, schwer zu errathen. Geben Sie mir doch davon eine umständliche Nachricht. In meinem Herzen wünsche ich oft, daß Bartlett von der Jagd wegbliebe, so dürfte ich auch nicht wie ein Spürhund, den ganzen Tag mit meinem Patrone im Walde

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)