Seite:Grandison der Zweite 2.pdf/279

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Um mich völlig zu überzeugen, daß er mir die Wahrheit gesagt hätte, brachte er mir einen Brief, in welchen die zwei an uns waren eingeschlossen gewesen. Sie finden das Original selbst in meinem Briefe. Ich las solchen mit großer Aufmerksamkeit; thun Sie es ja auch, und fand in jeder Zeile für den Major eine Vertheidigung. Wozu dienet die große Sorgfalt, dachte ich, um nicht entdeckt zu werden, die er ganz vergebens anwenden würde, da er sich in den Briefen an uns genennet hat? Es könnte seyn, daß es wegen der Frau v. W. geschehen wäre, damit Bornseil nichts ausschwatzen möchte, daß er von dem Major Briefe an uns zu bestellen hätte. Das ließe sich zwar einiger maßen hören: aber im Grunde ist es nichts. Da der Verfasser der Briefe sich schmeichelt, daß wir uns mit ihm in einen Briefwechsel einlassen würden; so konnte es geschehen, daß die Frau v. W. einen Brief auffing. Würde sie nicht, wenn sie den alten Verwalter in ihrem Hause oft hätte ein und ausgehen sehen, auf seine Verrichtungen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/279&oldid=- (Version vom 1.8.2018)