Seite:Heft12-14VereinGeschichteDresden1896.pdf/289

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Tuchmacher. Sie besaßen 1388 47, 1480 nur noch 33 Gewandbänke[1]. Ende des 16. Jahrhunderts sind sie noch bedeutend stärker zusammengeschmolzen. 1536[2] hat ihnen der Rat zehn neue Tuchrahmen auf dem Wall, zwischen Seethor und Pförtchen gelegen, überlassen, so daß also wohl ein Zuwachs anzunehmen ist. Um 1570[3] waren wohl 24, vor wenig Jahren seien noch 40 gewesen. 1578[4] wird gesagt, daß vor wenig Jahren hier 36 Meister gewesen seien, jetzt nur noch 11 das Handwerk trieben, 11 sich andere Beschäftigung gesucht hätten; im ganzen gab es also 22 Meister. Für das gleiche Jahr nennt Hasche[5] 36 Tuchmacher. Die Ordnung von 1606 ist von 13 Meistern unterschrieben worden. 1631 gab es 17, 1634 11, ca. 1650 9, von denen nur 4 Mittel hätten, das Handwerk zu treiben – sie brächten die Tuche schwer an den Mann –, die übrigen andere Stellungen oder Dienste angenommen hätten. Wieder ist dabei angegeben, früher – d. h. in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts – seien laut Angaben der Handwerksbücher 40 und 50 Meister gewesen[6]. 1662 werden


  1. Richter I, 70. Anm. 1. 1518 (RA Kämmereirechnung) waren sie bereits vorübergehend in Not geraten, wie folgende Angabe zeigt: 105 Schock an 300 fl. hat der rat ditz jor außgeton auff ein widerkouff den tuchmachern alhie zcu enthaldt yres handwergks, welch geldt sie jerlich mit 15 fl. r. vortzinßen sollen inhalts kouff und gunst briffe doruber vortzogen.“ (Zurückgezahlt 1520.)
  2. RA A. XXIV. 63i. Bl. 7. Die Tuchrahmen errichtete der Rat; sie gingen aber gegen Zahlung eines jährlichen Zinses, wie die Fleischbänke, in den Besitz der Tuchmacher über.
  3. Hasche, Urk. S. 531, wörtlich „jetzt nur 13, dort 11“: soll wohl heißen in Neudresden 13, in Altdresden 11; dann stimmte die Angabe ziemlich mit der oben gegebenen von 1578, nach der 22 waren.
  4. HStA Loc. 8746. Fürgenommene Reformation. 1520. Bl. 7 flg.
  5. Hasche, Urk. S. 531. 539 nennt er dagegen nur 12. Das sind also wohl nur die Meister, die das Handwerk noch treiben.
  6. Aus einer Eingabe der Tuchmacher an den Rat, ohne Datum (Konzept) in der Tuchmacherlade (Archiv der hiesigen Tuchmacherinnung). Da das Aktenstück aber den Streit der Tuchmacher gegen die Kaufleute bei Aufrichtung der Kramerinnung enthält, mag es aus der angegebenen Zeit stammen. Die Tuchmacher klagen besonders über das Hereinbringen fremder Tuche, das Hausieren während des Jahrmarkts und „das gefährliche Gewandschneiden“.