Seite:Heft12-14VereinGeschichteDresden1896.pdf/298

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1703 endlich wird die Zahl der Lohgerber mit Einschluß von zwei Witwen („nebst (!) ihren beiderseits Curatoren p. p. Ratsverwandten allhier“, die indes wohl nicht besonders gezählt sind) auf 17 angegeben[1].

Für die Weißgerber liegen nur die von Hasche 1578 (7) und von Richter 1699 (siehe Lohgerber) gegebenen Zahlen vor.

Sattler zählten 1578 11, 1605[2] 13, 1700[3] 13, die in dem lezten Jahre ausdrücklich als „sämtliche“ bezeichnet werden.

Bäcker. Nach einem kurfürstlichen Erlaß vom 15. November gab es 1570[4] 30, 1578 nach Hasche 27. Wie die Bäcker später wiederholt angeben[5], stieg ihre Zahl in der Folgezeit bis auf 40, ging aber nach Aussagen aus den Jahren 1618 und 1630[6] wegen zu geringen Verdienstes und Vermehrung der unzunftmäßigen Platzbäcker wieder zurück. Sicher gab es 1619[7] 20, 1620 und 1624[8] 24, 1629 18[9], 1630 20[10]: 18 Meister (!) seien in wenig Jahren bankerott geworden. Bis 1631 ist ihre Zahl wieder auf 42 gestiegen, wozu wohl die seit 1629 vorhandenen Hoffnungen auf friedlichere Zeiten Veranlassung geworden waren, während der unterdes wieder ausgebrochene Krieg und die Pest bis 1633[11] die Zahl der Bäcker wieder auf 24 herabdrückte; 1634 gab es 27. 1636 bis 1650[12] losen jährlich 14 Meister um das Brezelbacken, wobei freilich die jungen Meister ausgeschlossen sind. 1644[13] soll die Hälfte der Meister nach ihrer eignen Angabe so verarmt sein, daß sie nicht mehr backen könnten. Weitere Zahlen fanden sich erst aus dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts und zeigen eine bedeutende Zunahme: 1694 gab es, die Witwen eingeschlossen, „etzliche


  1. RA Gerber 17. Bl. 56.
  2. RA Riemer 9. 13 Unterschriften.
  3. HStA Loc. 13944. Das Riemerhandwerk contra Sattler. 1681–1700. Bl. 43 und Loc. 9838. Akta d. Handw. u. Inn. zu Dresd. 1524–1702 und Loc. 13944. Das Handw. der Täschner zu Dresd. contra Sattler. 1694–1716. Bl. 45.
  4. HStA Loc. 9837. Bäcker und Brotverkauf. 1581.
  5. RA C. XXXIV. 6.
  6. Ebenda und RA C. XXXIV. 140a. und C. XXXVI. 11.
  7. RA C. XXXIV. 140a (vorderes Blatt).
  8. Ebenda und C. XXXVI. 11: hier sind die Namen genannt.
  9. HStA Loc. 9837. Bäcker und Brotverk. etc. 1581.
  10. RA C. XXXIV. 6. Zweimal angegeben, an einer Stelle ist „ohne gefähr“ hinzugefügt.
  11. RA C. XXXIV. 2. Namentliche Aufzählung – eine Witwe dabei – bei einer Zusammenstellung, was die Bäcker an Mehl in Vorrat hatten.
  12. RA C. XXXIV. 13.
  13. RA Bäcker 54.